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HBL-Boss schlägt Alarm: "Zerstört die Geschäftsmodelle"

HBL-Boss schlägt Alarm: "Zerstört die Geschäftsmodelle"

Handball-Ligachef Frank Bohmann warnt angesichts des bevorstehenden Lockdowns und des Verbots von Zuschauern vor einer Pleitewelle im deutschen Sport.

"Das zerstört natürlich völlig die Geschäftsmodelle der Sportarten hinter dem Fußball", sagte Bohmann dem SID am Donnerstag: "Auch der Fußball leidet sehr darunter, aber Sportarten wie Handball, Basketball und Eishockey wird jede Geschäftsgrundlage geraubt. Damit müssen wir jetzt erstmal zurecht kommen und nochmal nachrechnen, wie lange wir das überhaupt aushalten können."

Handball in Sorge: "Luft wird immer dünner"

Für den Handball skizzierte der HBL-Geschäftsführer ein düsteres Bild.

"Die Luft wird dünner. Ich hoffe, dass wir erstmal bis Weihnachten alle durchkriegen. Das kann ich mit Bestimmtheit aber heute noch gar nicht sagen", so Bohmann: "Das ist kein leeres Gerede, die Furcht und die Gefahr sind ganz konkret." Ein Spielstopp wie im Frühjahr komme für den Profi-Handball nicht infrage. "Wenn wir die Klubs für ein halbes Jahr wegschließen, würden nicht mehr viele wiederkommen", sagte Bohmann.

Der Spitzen-Funktionär erneuerte seine Kritik an der von der Politik getroffenen Entscheidung. Sie sei "mit Sicherheit nicht auf Basis von Fakten getroffen worden. Gesundheit bleibt an erster Stelle, das ist das klare Anliegen auch des Sports. Aber wir glauben, dass es der falsche Weg ist, die Gesellschaft zuzumachen. Das kann nicht der Weg sein, wie wir für die nächsten anderthalb Jahre leben", sagte Bohmann.

Er äußerte die "Befürchtung, dass wir Ende November eine niedrigere Zahl an Neuinfektionen haben, dann öffnen wir für zwei, drei Wochen und dann müssen wir wieder abschließen", so Bohmann: "Dann wird man viele, viele Strukturen kaputt machen und dann werden wir ganz andere Krisen erleben. Wirtschaftlich, aber auch gesundheitlich. Es hat Implikationen, wenn wir die Leute in ihren Wohnungen wegschließen."