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Der heikle Zoff um eine hochbrisante NBA-Regel

Der heikle Zoff um eine hochbrisante NBA-Regel
Der heikle Zoff um eine hochbrisante NBA-Regel

Es geht wieder los. In dieser Woche starten die Trainingslager der NBA-Teams, am 19. Oktober steigt dann die erste Partie der neuen Saison. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NBA)

Und genau wie in allen anderen Sportarten ist auch in der besten Basketball-Liga der Welt das Thema Impfen eine Kontroverse. Denn während rund 90 Prozent der Spieler voll geimpft sind, regt sich Widerstand bei den ungeimpften Akteuren - unter ihnen auch einige namhafte.

Einer, der dafür so gar kein Verständnis hat, ist Basketball-Legende Kareem Abdul-Jabbar. In einem Interview mit dem Magazin Rolling Stone fand der 74-Jährige deutliche Worte: „Die NBA sollte darauf bestehen, dass alle Spieler und Mitarbeiter geimpft werden, oder sie aus dem Team ausschließen“, erklärte er.

„Es gibt keinen Platz für Spieler, die bereit sind, die Gesundheit und das Leben ihrer Mannschaftskameraden, des Personals und der Fans zu riskieren, nur weil sie nicht in der Lage sind, den Ernst der Lage zu begreifen oder die notwendigen Untersuchungen durchzuführen“, wütete der Ex-Sportler. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NBA)

Irving begeistert sich für Verschwörungstheoretiker

Und weiter: „Was ich an den Impfverweigerern besonders unaufrichtig finde, ist ihre Arroganz, mit der sie die Immunologie und andere medizinische Experten anzweifeln. Doch wenn ihr Kind krank wäre oder sie selbst eine medizinische Notfallbehandlung bräuchten, wie schnell würden sie dann genau das tun, was dieselben Experten ihnen raten?“

Prominentester Vertreter der Impf-Verweigerer ist ausgerechnet Nets-Superstar Kyrie Irving, der Vizepräsident des Exekutivkomitees der Spielergewerkschaft.

So begann Irving kürzlich damit, Instagram-Posts eines Verschwörungstheoretikers zu liken, der behauptet, dass Geheimgesellschaften Impfstoffe implantieren, um Schwarze für „einen Plan Satans“ mit einem Super-Computer zu verbinden.

Kein Zutritt für Ungeimpfte bei Nets, Knicks und Warriors

Seine Impf-feindliche Haltung dürfte ihm, obwohl sein Impfstatus offiziell nicht bekannt ist, allerdings bereits in Kürze Probleme bereiten. So dürfen Spieler der Nets, New York Knicks und Golden State Warriors nicht in ihren eigenen Hallen spielen oder trainieren, wenn sie nicht mindestens einmal geimpft sind. Grund dafür sind örtliche Anordnungen der Städte New York und San Francisco. (DATEN: Alle Tabellen der NBA)

Ausnahmen können höchstens Sondergenehmigungen aus gesundheitlichen oder religiösen Gründen sein. Warriors-Star Andrew Wiggins ist aber bereits mit einem Antrag auf eine religiöse Ausnahmegenehmigung bei der NBA abgeblitzt.

NBA: Strengere Regeln für Ungeimpfte

Grundsätzlich erlaubt die NBA auch ungeimpften Spielern, an Partien teilzunehmen. Diese müssen sich jedoch deutlich strikteren Regeln unterwerfen.

Einen ersten Vorgeschmack darauf, wie die kommende Saison für Irving und die anderen Impf-Verweigerer ablaufen könnte, bekamen die Journalisten bereits am Montag.

Wegen der Gesundheits- und Sicherheitsprotokolle nahm Irving nicht am Medientag der Nets teil und verweigerte Aussagen zu seinem Impfstatus. Er wolle die Angelegenheit „privat halten“, erklärte der 29-Jährige, zugeschaltet über das Video-Programm Zoom. „Das war das Letzte, was ich wollte. Noch mehr Ablenkung und Drama rund um dieses Thema.“

Impfpflicht gilt nicht für Spieler: „Das ist ist Pferdescheiße“

Für Unmut in der Impf-Debatte sorgt vor allem auch, dass es für die Profis zwar keine Impfpflicht gibt - für Schiedsrichter, Trainer und Mitglieder des Teamstaffs aber schon.

„Jeder, der geimpft ist, sollte sauer auf diejenigen sein, die es nicht sind“, sagte ein namentlich nicht genannter Assistenzcoach bei ESPN: „Nicht zu verlangen, dass NBA-Spieler geimpft werden, ist Pferdescheiße.“

Die Liga wollte offenbar eine Impfpflicht durchsetzen, stieß bei der Spielergewerkschaft NBPA aber auf Widerstand.