Heino wundert sich: "Soll ich jetzt 'Lustig ist das Paprikaleben ungarischer Art' singen?"

Sprache befindet sich ständig im Wandel - was darf man noch sagen, was geht gar nicht mehr? - Die Debatten kochen immer wieder hoch, nicht jeder ist mit jedem Eingriff in den Sprachgebrauch einverstanden. Schlagersänger Heino sagte jetzt der "Bild", dass er weiterhin vom "Zigeunerleben" singen werde.

Die Aufregung kannte mal wieder kaum Grenzen - jedenfalls nicht in den Kommentarspalten: Mitte August sorgte eine vermeintlich lapidare Produktumbenennung für hitzige Diskussionen auf Social Media. Die Marke "Knorr" strich die Bezeichnung "Zigeunersauce", da der Begriff "Zigeuner" als rassistisch und herabwürdigend gegenüber Sinti und Roma gilt. Nun wurde Schlagerstar Heino von "Bild" zum Thema Political Correctness und dem Wandel der Sprache befragt. Und der 81-Jährige redete gegenüber "Bild" Klartext: "Ich verstehe nicht, warum man Zigeunersauce plötzlich nicht mehr so nennen darf. Als hätten wir in Deutschland keine anderen Probleme!" Heino kündigte an, er "werde auch weiterhin Lieder wie 'Lustig ist das Zigeunerleben' singen". Rhetorisch fragte er: "Oder soll ich jetzt 'Lustig ist das Paprikaleben ungarischer Art' singen? Will man die berühmte Operette 'Der Zigeunerbaron' von Johann Strauss jetzt in 'Der Sinti und Roma Baron' umbenennen?"

Zurück in die 70er?

Heino scheint keine Notwendigkeit darin zu sehen, den Begriff aus der Kunst zu entfernen. "Das macht für mich keinen Sinn", ist der Kommentar des Schlagerstars zur Diskussion. Eines seiner Argumente: In den 70er-Jahren hatte Heino viele Freunde unter Sinti und Roma. Unter anderem an den Erfahrungen von damals macht er offenbar fest, dass sich Betroffene am Wort "Zigeuner" nicht wirklich stoßen würden: "Wir haben tolle Feste gefeiert, und wenn ich meine Zigeunerlieder sang, hat sich keiner am Begriff 'Zigeuner' gestört. Im Gegenteil", so Heino laut "Bild".

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Auch in Zukunft hat der Schlagersänger offenbar nicht vor, seine Bezeichnung für Sinti und Roma dem Zeitgeist anzupassen: "Im Restaurant werde ich auch weiterhin mein Zigeunerschnitzel bestellen", machte er gegenüber "Bild" deutlich.

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