Hempel verklagt DSV auf Millionensumme

Hempel verklagt DSV auf Millionensumme
Hempel verklagt DSV auf Millionensumme

Der frühere Wasserspringer Jan Hempel (51) will den Deutschen Schwimm-Verband auf Schmerzensgeld und Schadensersatz in Millionenhöhe verklagen. Das berichtete die Sportschau am Sonntag.

Hempel hatte in einer ARD-Doku seinem mittlerweile verstorbenen Trainer jahrelangen sexuellen Missbrauch vorgeworfen. In der Klage soll von 1200 Fällen die Rede sein.

"Die Organisation Deutscher Schwimm-Verband hat völlig versagt in der Überwachung und in der Kontrolle seiner Trainer", sagte Hempels Anwalt Thomas Summerer im Sportschau-Interview: "Es gab nur Vertuschung. Dieses Organisationsverschulden führt dazu, dass ein Verband haftet."

„Wir ziehen das durch“

Hempel selbst wollte sich zu der geplanten Klage, die nach Informationen der Sportschau am Landgericht Kassel (DSV) oder Dresden (zuständig für Hempels Heimatort Meißen) eingereicht werden soll, nicht äußern.

Anwalt Summerer, der seit Jahren auch für Eisschnellläuferin Claudia Pechstein um Schadensersatz nach einer angeblich ungerechtfertigten Dopingsperre kämpft, betonte: „Wir ziehen das durch, und wenn es zehn Jahre dauert.“

Der Fall Hempel hatte im Sommer 2022 für Aufsehen gesorgt. In der Dokumentation „Missbraucht“ hatte der viermalige Europameister und Olympia-Silbermedaillengewinner von 1996 über sexuellen Missbrauch  unter anderem während der Olympischen Spiele 1992 in Barcelona gesprochen. Die Verbandsspitze hatte Hempel nach eigener Darstellung 1997 von den Vorgängen unterrichtet.