Herr der Fliegen: Insekt stiehlt Bloomberg die Show

Michael Bloomberg sollte zu den Demokraten eigentlich als starker Trump-Gegner sprechen. Doch ein Insekt stahl dem ehemalige New Yorker Bürgermeister die Show.

Michael Bloomberg bei der virtuellen Democratic National Convention, hier ohne Fliege. (Bild: DNCC via Getty Images)
Michael Bloomberg bei der virtuellen Democratic National Convention, hier ohne Fliege. (Bild: DNCC via Getty Images)

Der Parteitag der US-Demokraten sollte eigentlich ein riesiges Spektakel sein, auf der die Kandidaten offiziell gekürt werden und prominente Unterstützer die Anhänger einordnen auf den Wahlkampf gegen Donald Trump. 50.000 Demokraten hätten die Versammlung in Milwaukee besuchen sollen.

Doch wegen der Corona-Pandemie, von der zahlreiche US-Bundesstaaten immer noch heftig betroffen sind, wurde aus dem Spektakel eine virtuelle Veranstaltung. Trotz Hollywood-Bekanntheiten, die durch die Abende moderierten und Auftritten von demokratischen Größen wie den Obamas und Hillary Clinton, blieb das Geschehen durch die Online-Präsenz etwas emotionslos. Bis zu Bloombergs Auftritt.

Der ehemalige Präsidentschaftskandidat, der schnell wieder aus dem Vorwahlkampf entschwunden war, durfte als echter New Yorker und Bekannter von Donald Trump ebenfalls zum Projekt Abwahl beitragen. Doch es war nicht Bloombergs Rede, die die Menschen aus den Sofasitzen riss. Stattdessen wurde eine Fliege, die immer wieder auf dem Gesicht des Milliardärs landete, zum heimlichen Star des Abends. Auf Twitter wurden fleißig Screenshots des renitenten Insekts geteilt.

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“Die Fliege auf Bloombergs Gesicht war der bisher interessanteste Teil!” befand ein User.

Eine Userin war sogar so begeistert von der Insekten-Perfomance, dass sie beschloss: “Ich würde die Fliege auf Mike Bloombergs Gesicht wählen.”

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Der 78-jährige Politprofi Bloomberg ließ sich indes nicht von der Fliege beeindrucken und beendete seine Rede mit schweren Vorwürfen an Trump. Vor vier Jahren habe er gesagt, New Yorker erkennen einen Betrüger, wenn sie ihn sehen. Nun aber würde er nicht dazu aufrufen, gegen Trump zu stimmen, weil er ein schlechter Mensch sei: “Ich bitte Sie dringlichst, gegen ihn zu stimmen, weil er seine Arbeit schlecht macht.”

Bloomberg bezeichnete die Amtszeit Trumps als “trauriges Kapitel in der Amerikanischen Geschichte.” Dann forderte er das Kandidatenteam Joe Biden und Kamala Harris auf: “Joe und Kamala, geht raus und holt ihn euch!”

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