Heynckes: Das ist Hoeneß' größte Tat

Uli Hoeneß hat als Fußballer und Macher des FC Bayern etliche Titel geholt. Sein größter Erfolg lag aber abseits des Platzes, erklärte nun ein langjähriger Weggefährte.

Pünktlich zum 70. Geburtstag des einstigen Weltklasse-Spielers sprach Jupp Heynckes ausführlich über Hoeneß. Der ehemalige Bayern-Trainer wünschte dem heutigen Ehrenpräsidenten der Münchner dabei nicht nur alles Gute, sondern blickt auch auf gemeinsame Erlebnisse zurück. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Sportliche, und solche, die mit dem Sport nichts zu tun haben. „Seine größte menschliche Geste war für mich, dass er Gerd Müller unterstützt hat“, sagte Heynckes im Interview mit der Sport Bild.

Hoeneß habe „alle Hebel in Bewegung gesetzt“, dass der im August 2021 verstorbene Müller „einen Alkoholentzug machen kann. Ich bin mit ihm dann zwei-, dreimal in die Klinik nach Murnau gefahren, er hat ihm Fernseher, Radios, Trainingsanzüge, alle Gegenstände für den täglichen Gebrauch vorbeigebracht. Jeden Tag ist er hingefahren.“

Heynckes: Privat ist Hoeneß ein anderer Mensch

Genau dafür stehe Hoeneß. „Dass dem Gerd da geholfen wurde, war Ulis größte Tat, sein größter Erfolg. So hatte Gerd noch ein paar schöne Jahre.“ Es gebe „unzählige Beispiele“, in denen Hoeneß seinen Freunden und Kollegen zur Seite gestanden habe.

„Lars Lunde, Sepp Maier. Wenn Uli den Sepp nach seinem schweren Autounfall 1979 nicht hätte verlegen lassen, gäbe es ihn heute nicht mehr. Das war dramatisch“, sagte Heynckes, der mit den Bayern unter anderem das Triple holte. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Heynckes ist seit vielen Jahren mit Heynckes befreundet. Dass der meinungsstarke Bayern-Macher in der Öffentlichkeit häufig auch kritisch gesehen wird, ist ihm bewusst. „Dass er in seiner Emotion hier und da übers Ziel hinausgeschossen ist, wissen wir alle. Privat ist er ein anderer Mensch. Sehr angenehm in der Kommunikation, in der Diskussion.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Hoeneß größter Fehler? Heynckes sieht es anders

Bittere Tränen vergossen sie derweil beide, als Hoeneß 1991 ausgerechnet Heynckes als Trainer entließ. „Uli sagt immer, die Trennung von mir wäre sein größter Fehler gewesen. Nein! Unser aller Fehler waren die Transfergeschäfte vor der Saison. Wir waren nicht mehr wettbewerbsfähig. Deshalb war es ein emotionaler Abschied. Deshalb schossen uns Tränen in die Augen.“

Zum Geburtstag wünscht Heynckes „Gesundheit, Zufriedenheit. Und dass er mit Stolz als Spieler, Manager und Präsident auf sein Lebenswerk zurückblicken kann.“

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