Historisch schlecht! Gislason motzt zum Abschluss

Historisch schlecht! Gislason motzt zum Abschluss

Die deutsche Nationalmannschaft hat die WM 2021 in Ägypten mit einer schwachen Vorstellung beendet.

Gegen Polen reichte es im letzten Hauptrundenspiel nur zu einem 23:23-Unentschieden.

Handball-WM: Deutschland nur 12.

Damit wird Deutschland das Turnier als 12. abschließen, das ist die schlechteste Platzierung einer Nationalmannschaft bei einer WM überhaupt. (Tabellen der Handball-WM).

Das Turnierziel Viertelfinale hatte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) bereits am Samstag vorzeitig verfehlt. Die Niederlagen gegen Ungarn (28:29) und Spanien (28:32) waren zu viel. Im erschreckend fehlerhaften Spiel gegen Polen, dem inoffiziellen Kader-Schaulaufen für die Olympia-Qualifikation im Frühjahr, war wieder einmal die deutsche Chancenverwertung mangelhaft.

Auch jeweils vier Tore der besten deutschen Werfer David Schmidt und Philipp Weber reichten beim Hauptrunden-Abschluss in der Neuen Hauptstadt Ägyptens nicht zum Sieg für das DHB-Team, das seinen Fokus nun auf die Olympischen Spiele im kommenden Sommer richtet. In Tokio peilt der DHB trotz des unter dem Strich ernüchternden Auftritts beim umstrittenen Mega-Turnier am Nil weiterhin die Goldmedaille an.

Das Ticket für die Spiele muss sich Deutschland bei einem Olympia-Qualifikationsturnier im März allerdings erst noch sichern. Das dürfte gegen Slowenien, Schweden und Algerien alles andere als ein Selbstläufer werden. "Die Olympiatickets werden weder verlost noch verschenkt", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning der FAZ. (Service: Die wichtigsten Regeln zur Handball WM 2021).

Bis zur Qualifikation bestreitet die DHB-Auswahl kein Spiel mehr. Gislason betrachtete die Partie am Montagabend gegen die Polen, die ebenfalls keine Chance mehr auf den Einzug in die K.o.-Runde hatten, deshalb als einen Test unter Wettkampfbedingungen. Nichtsdestotrotz hatte ein Sieg die höchste Priorität.

Wolff startet im Tor

Bundestrainer Alfred Gislason schenkte Andreas Wolff von Beginn an das vertrauen im Tor. Wolff, der in Polen bei Kielce unter Vertrag steht, begann stark, entschärfte sofort einen Siebenmeter und auch den folgenden Nachwurf.

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Im Angriff lief jedoch wenig zusammen. Technische Fehler, schwache Abschlüsse und Fehlpässe bestimmten das Offensivspiel des DHB-Teams. Folglich führte Polen nach 19 Spielminuten mit 9:6.

Nach einer besseren Phase gelang zwar der Ausgleich (10:10/23.), zur Halbzeit lag Deutschland gegen keinesfalls gut spielende Polen mit 11:12 in Rückstand. (Die besten Torjäger der Handball-WM)

"Das war sicherlich die unsicherste und schwächste Halbzeit im Turnier", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer zur Pause kritisch. Allerdings tauschte Gislason auch fleißig Personal. So durfte sich David Schmidt im Rückraum ebenso beweisen wie Youngster Juri Knorr auf der Spielmacherposition.

Deutschland schwach - Gislason motzt

Das Fehlerfestival setzte sich auch in der zweiten Halbzeit fort. Erst nach fünf Minuten gelang der erste Treffer. Polen nutzte die vielen technischen Fehler des DHB-Teams und setzte sich bis auf 15:11 ab.

Gislason nahm eine Auszeit. "Verdammt nochmal, wir haben in ein paar Minuten vier technische Fehler gemacht - und einer dümmer als der andere", motzte Gislason.

Eine positive Wirkung hatte die Auszeit zunächst nicht. Torhüter Wolff konnte einem bei den großen Löchern in der deutschen Abwehr beinahe leid tun. Im Angriff wurden weiter viele schwere Abschlüsse genommen.

DHB-Team holt Rückstand auf

Dies wurde im weiteren Spielverlauf etwas besser. Zudem bewies das Gislason-Team Moral und glich acht Minuten vor Spielende zum 19:19 aus.

Die Spannung stieg, keine Mannschaft konnte sich absetzen. Marcel Schiller brachte Deutschland 23:22 in Führung. Zwei Minuten waren noch zu spielen.

Nach dem erneuten Ausgleich der Polen, vergab Deutschland in Überzahl die Chance zum Sieg, Wolff rettete in der Schlusssekunde wenigstens noch das Unentschieden.

Am Dienstagvormittag reist die DHB-Auswahl aus Kairo zurück nach Köln. Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt nicht: Bereits in der kommenden Woche nimmt die Bundesliga ihren Betrieb wieder auf.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)