Sensations-Aus! Traditions-Team wird zur Lachnummer

Sensations-Aus! Traditions-Team wird zur Lachnummer
Sensations-Aus! Traditions-Team wird zur Lachnummer

Die Arizona Wildcats: raus. Die legendären Tar Heels, bei denen einst Michael Jordan wirbelte: gar nicht erst drin. Und nun auch noch das!

Die March Madness, das Finalturnier der besten College-Basketballteams der USA, haben in der Nacht zum Samstag die nächste Sensation erlebt - eine der größten ihrer Geschichte.

Die ehrwürdigen Boilermakers von der Purdue University sind in der Ost-Division mit 58:63 am krassen Außenseiter Fairleigh Dickinson Knights gescheitert. Die Nummer 16 der Setzliste hat die Nummer 1 rausgeworfen - zum erst zweiten Mal in der Historie des NCAA-Finalturniers.

Als erstes Team der Geschichte ist das College, an dem auch NFL-Legende Drew Brees aktiv war, nun schon zum dritten Mal in Folge in Runde 1 gescheitert, obwohl es immer zwischen Position 1 und 4 gesetzt war.

Für die als „Cradle of Astronauts“ berühmte Purdue University - auch Neil Armstrong, der erste Mann auf dem Mond, studierte an der renommierten Luft- und Raumfahrt-Fakultät in Indiana - war es eine Bruchlandung von außerirdischer Dimension. Der Traditionsstandort hat sich zur Lachnummer der Sportnation gemacht, besonders eine denkwürdige Szene verbreitet sich nun wie ein Lauffeuer.

March Madness: Purdue scheitert sensationell an FDU

In der von TV-Kameras begleiteten Kabinenansprache vor dem Spiel hat FDU-Coach Tobin Anderson die Sensation angesagt: „Je mehr ich mir Purdue ansehe, desto mehr glaube ich, dass wir sie schlagen können. Legen wir los und schocken die Welt!“

Das Team der Privatuniversität aus New Jersey setzte die Aufforderung in die Tat um und taten es dem bislang einzigartigen Coup der University of Maryland-Baltimore County gegen den Favoriten Virginia 2018 gleich. Wer es vorausgeahnt hat, konnte reich damit werden: Die Knights gingen bei den Wettbuchmachern als 23,5:1-Außenseiter in die Partie.

Was die Überraschung zusätzlich besonders macht: Die Knights sind im gesamten March-Madness-Feld auch das mit der geringsten Durchschnittsgröße - für Basketball-Verhältnisse kleine 1,85 Meter. Gegen die Boilermakers wurde die vermeintliche Schwäche zur Stärke: Mit einer temporeichen Belagerungstaktik setzten die Knights ihre Gegner unter Dauerdruck, erzwangen 16 Turnover, die sie in insgesamt 15 Punkte ummünzten.

2,23-Meter-Mann wird zum tragischen Helden

Mutig und offensiv eroberten die Knights auch unterm Korb oft die Hoheit - und das, obwohl Purdue dort mit dem 2,23 Meter großen All-American-Center Zach Edey eine scheinbar unüberwindliche Macht auf ihrer Seite hatten.

Edey gelangen auch 21 Punkte, 15 Rebounds und 3 Blocks, wegen der überragenden Kollektivleistung der Knights war er am Ende trotzdem sichtlich zermürbt und der tragische Held des Abends. David gegen Goliath, der mit vereinten Kräften gefesselte Gulliver: Alle klassischen Klein-Groß-Metaphern wurden an diesem Abend bedient.

Nach dem Spiel enthüllte Knights-Coach Anderson ein weiteres Detail der Cinderella-Story: Er hätte gar nicht gewusst, dass seine denkwürdige Kabinenansprache auch gesendet werden würde. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu den March Madness)

Und: Ganz so sicher, dass die Sensation klappen würde, war er doch nicht. Anderson verriet, dass sein Team noch ausgiebig Wäsche waschen muss - genug Ersatzkleidung für einen längeren March-Madness-Trip war nicht eingeplant: „Ich hatte Glauben. Aber ich war doch nicht sicher, dass ich so viel Glauben hatte.“