Hoeneß über Klinsmann: "Nicht zu erwarten, dass es so ausartet"

Dieter Hoeneß, früherer Manager von Hertha BSC, sieht seinen alten Klub noch ein gutes Stück von der Bundesliga-Spitze entfernt, hat den Abgang von Ex-Coach Jürgen Klinsmann bewertet - und seinen früheren Arbeitgeber davor gewarnt, Investoren zu viel Handlungsmacht einzuräumen.

Den Einstieg von Lars Windhorst sieht Hoeneß grundsätzlich zwar positiv: Der Investor hatte 66,6 Prozent der Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA für insgesamt 374 Millionen Euro erworben.

Hoeneß mahnte jedoch an, das Rad nicht zu überdrehen.

"Das ist natürlich auch ein Stück weit eine Gefahr, dass man irgendwann nichts mehr zu verkaufen hat", sagte er dem rbb.: "Da wird dann auch die Perspektive ein bisschen kleiner. Das muss dann schon mit dem funktionieren, was jetzt an Kapital vorhanden ist."

Hoeneß: Mit Klinsmann nicht zusammengepasst

Verwundert zeigte sich Hoeneß über die überraschten Reaktionen nach dem plötzlichen Abgang von Ex-Coach Jürgen Klinsmann.

"Es klingt jetzt ein bisschen blöd, aber wenn man Jürgen Klinsmann verpflichtet, muss man wissen, was man tut", so der frühere Nationalspieler. "Dass es am Ende so ausartet, war natürlich so nicht zu erwarten. Aber dass das nicht zusammenpasst, das hätte man vielleicht ahnen können oder müssen."

Rein sportlich sieht er die Berliner auf einem guten Weg, wenngleich noch reichlich Arbeit vor ihnen läge.

"Um um die Meisterschaft zu spielen, ist es noch ein weiter Weg. Da waren wir damals näher dran", sagte er.

Hoeneß: Andere haben sich weiterentwickelt

Zur Erinnerung: 2009 wären die Berliner beinahe deutscher Meister geworden, in Hoeneß' letztem Jahr wurde die Hertha schließlich Vierter. Seitdem hätten sich die Schwergewichte FC Bayern und Borussia Dortmund laut Hoeneß weiterentwickelt, und auch RB Leipzig mache "einen tollen Job".

Für die kommende Saison, in der sich die Berliner nach oben orientieren wollen, ist Hoeneß dennoch optimistisch: "Ich traue Hertha schon zu, dass sie sich ins obere Drittel spielen können. Da muss aber vieles zusammenpassen."

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Mit Material des Sport-Informations-Dienstes (SID)