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Hoeneß: Das hat mich bei Kahn am meisten enttäuscht

Hoeneß: Das hat mich bei Kahn am meisten enttäuscht

Uli Hoeneß hat die Absetzung von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic als unausweichlich beschrieben - und vor allem Kahn dabei scharf kritisiert.

„Wir hätten auch bei drei Titeln so gehandelt, die Entscheidung musste so getroffen werden“, sagte der Ehrenpräsident des deutschen Meisters dem kicker. Dabei wurde er auch gefragt, ob es ein Fehler gewesen sei, Kahn überhaupt zum Vorstandsboss zu machen.

„Im Nachhinein muss man das so sagen. Oliver ist ein hochintelligenter Mann, der Austausch mit ihm macht Spaß“, meinte Hoeneß dazu. Die große Enttäuschung liege darin, „dass ich gedacht habe, er könnte das Amt qua seiner Persönlichkeit allein ausfüllen, doch er hat sich stattdessen mit seinen Beratern umgeben.“

Hoeneß: Darum musste Kahn gehen

Gerade Kahns Berater seien für die „katastrophal schlechte Stimmung“ im Klub verantwortlich gewesen, führte Hoeneß auf. Das Image des Klubs habe gelitten, Fanklubs seien an den Verein herangetreten und hätten dabei eine Veränderung gefordert.

Das Gespräch, in dem Hoeneß den Ex-Profi Kahn gemeinsam mit seinem Aufsichtsratskollegen Herbert Hainer über die Absetzung informiert hatte, sei „kein angenehmes“ gewesen. Dies hatte SPORT1-Chefredakteur Pit Gottschalk auch im STAHLWERK Doppelpass im Detail beschrieben.

Wegen Kahns ungehaltener Reaktion habe man dem ausgebooteten Vorstandsboss auch nahegelegt, nicht mit dem FCB-Team zum finalen Bundesliga-Spiel in Köln zu reisen. Kahn selbst hatte einen „Ausraster“ bei Twitter abgestritten und zudem auch versöhnliche Töne angeschlagen.

Trotz der Vorfälle will Hoeneß Kahn verbunden bleiben: „Ich habe großen Respekt vor der Person, als Spieler hat er viel geleistet. Auch wenn er als CEO die Erwartungen nicht erfüllt hat, steht meine Tür für Oliver immer offen.“

Für Kahn sei mit Jan-Christian Dreesen ein sinnvoller Nachfolger gefunden worden, meinte Hoeneß weiter. Dieser kennen „den Verein in- und auswendig, ein neuer Mann hätte sich erst wieder ein halbes Jahr einarbeiten müssen“.

Hoeneß hatte den ausgebooteten Vorständen die Gründe zur Trennung am Donnerstag mitgeteilt. Der bisherige Sportvorstand Salihamidzic hatte die Entscheidung enttäuscht, aber gefasst aufgenommen. Wie auch Präsident Herbert Hainer am Sonntag bestätigt hatte, verlief das Meeting mit Ex-Vorstandsboss Kahn dagegen nicht optimal.

Hoeneß: So läuft die Suche nach dem Salihamidzic-Nachfolger

Hoeneß erklärte dem kicker-Bericht zufolge weiter, dass sich der Rekordmeister bei der Suche nach einem neuen Sportvorstand Zeit lassen wolle - bis spätestens Weihnachten soll sie abgeschlossen sein. Auf ein bestimmtes Profil wolle man sich noch nicht festlegen.

Hainer hatte erklärt, dass die Bayern einen „gestandenen Mann“ für den Posten suchen würden. Nach Informationen von SPORT1 trägt sich der FCB mit dem Gedanken, Micheal Reschke wieder an die Säbener Straße zurückzuholen.

Dieser war zwischen 2014 und 2017 bereits als Technischer Direktor für die Münchner tätig. Es gibt aber auch Spekulationen um die aktuell schwer loszueisenden Markus Krösche (Eintracht Frankfurt) und Max Eberl (RB Leipzig).