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Mit Holz und Pellets heizen und sparen? Die Preise für Brennholz steigen extrem und lassen manchen Spartraum platzen

Die Preise für Holz und Pellets zum Heizen steigen extrem.  - Copyright: Picture Alliance
Die Preise für Holz und Pellets zum Heizen steigen extrem. - Copyright: Picture Alliance

Angesichts hoher Preise für Gas, Öl und Strom setzen viele Menschen in Deutschland auf Holz zum Heizen – doch auch das hat sich enorm verteuert. Die Preise für Brennholz und Holzpellets für Öfen und Heizungen stiegen im August um knapp 86 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt mit. Die Inflation in Deutschland insgesamt betrug in diesem Zeitraum 7,9 Prozent.

Gründe für die stark überdurchschnittliche Preissteigerung seien neben der gestiegenen Nachfrage auch die erhöhten Beschaffungs- und Transportkosten in der Holzindustrie, erklärten die Statistiker.

Brennholz und Pellets dürften auch weiterhin teuer bleiben oder im Preis sogar noch steigen. Das liegt zum einen an der steigenden Nachfrage zu Beginn der Heizperiode. Das wird aber auch an den Preisen auf der vorgelagerten Erzeugerstufe deutlich. Die Erzeugerpreise für Holzplättchen und Holzschnitzel waren im August um 133 Prozent höher als vor einem Jahr. Die Erzeugerpreise für Holzpellets waren mit plus 108 Prozent ebenfalls mehr als doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Auch hier ist die Teuerung überdurchschnittlich, stiegen alle Erzeugerpreise in Deutschland doch "nur" um 45,8 Prozent.

Die Produktion von Holzplättchen und -schnitzeln legte in Deutschland im ersten Quartal 2022 um 4,2 Prozent zu. Verwendet wird dafür vorwiegend Nadelholz. Die Produktion von Holzpellets im Inland blieb stabil. Es wird aber ein größerer Teil der Produktion in Deutschland verkauft. Die Exporte gingen – wie auch die Importe – zurück.

Stark zugenommen hat dagegen der Import von Holzöfen. Nach dem Beginn des Ukraine-Krieges wurden in den Monaten März bis Juli rund 700.000 Holzöfen nach Deutschland eingeführt. Das waren 8,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mehr als die Hälfte kommen aus China.

Zwar ist Holz in der Krise gefragt, doch in Neubauten werden Öfen vor allem als zusätzliche Heizmöglichkeit für einzelne oder mehrere Räume genutzt. Bei den 2021 fertiggestellten Wohngebäuden war Holz mit einem Anteil von 11,8 Prozent neben Solarthermie (13,1 Prozent) die wichtigste zusätzlich Heizenergiequelle.

Zum Themendienst-Bericht "Heizen mit Holzabfällen: Lohnt sich der Umstieg auf Pellets?" von Katja Fischer vom 15. September 2022: Die Pellet-Zentralheizung versorgt das ganze Haus mit Wärme und Warmwasser. (Die Veröffentlichung ist für dpa-Themendienst-Bezieher honorarfrei.)
Zum Themendienst-Bericht "Heizen mit Holzabfällen: Lohnt sich der Umstieg auf Pellets?" von Katja Fischer vom 15. September 2022: Die Pellet-Zentralheizung versorgt das ganze Haus mit Wärme und Warmwasser. (Die Veröffentlichung ist für dpa-Themendienst-Bezieher honorarfrei.)

Als primäre Heizenergiequelle sei Holz bei neuen Wohngebäuden dagegen weniger relevant. Hier setzten Eigentümer deutlich öfter auf andere erneuerbare Energieträger wie Wärmepumpen. Während diese bei gut der Hälfte der 2021 fertiggestellten Wohngebäude zum Einsatz kamen, war Holz nur bei 3,6 Prozent der Neubauten die primäre Heizenergiequelle. Stark abgenommen hat auch der Anteil von Gasheizungen als primäre Heizung bei neuen Wohngebäuden.

Mit Material der DPA