Hongkong: Festnahmen am Jahrestag des Tian'anmen-Massakers

Am 34. Jahrestag des Massakers vom Tian'anmen-Platz in Peking hat die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong die Sicherheitsvorkehrungen im Victoria-Park und dem angrenzenden Stadtteil Causeway Bay erhöht. Mindestens acht Menschen wurden wegen verschiedener Delikte festgenommen.

Hongkong hatte jahrzehntelang als einzige chinesische Stadt mit einer großangelegten Gedenkfeier und Mahnwachen der Opfer der blutigen Niederschlagung der Proteste in Peking am 4. Juni 1989 gedacht.

Doch die Gedenkveranstaltung ist seit dem Inkrafttreten verschärfter Sicherheitsgesetze in Hongkong 2020 verboten, die Vereinigung, die bislang das jährliche Gedenken organisiert hatte, musste sich 2021 auflösen.

Stattdessen fand im Viktoria-Park ein von regierungstreuen Gruppen organisierter "Heimatstadt-Karneval" statt, im angrenzenden Einkaufsviertel Causeway Bay durchsuchten Dutzende Polizeileute Einkaufswütige und nahmen Performance-Künstler:innen und Aktivist:innen in Gewahrsam.

Am 4. Juni 1989 hatten die chinesische Armee wochenlangen friedlichen Protesten auf dem Platz des Himmlischen Friedens gewaltsam ein Ende bereitet. Schätzungen zufolge gab es Hunderte Opfer, Tausende Verletzte und inhaftierte. Die Demonstrant:innen hatten einen politischen Wandel gefordert.

Bis heute ist das Geschehen nicht aufgearbeitet, jegliche Art von Gedenkveranstaltungen sind verboten.