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Hudson-Odoi oder nix? Wer auf Bayerns Flügel wirbeln könnte

Hansi Flick lässt sich nur ungern die Flügel stutzen.

Zwar ist der FC Bayern auf der Außenbahn mit Serge Gnabry, Kingsley Coman und Neuzugang Leroy Sané qualitativ hochwertig besetzt, in der Breite hapert es allerdings.

"Wir brauchen Optionen!", mahnte Flick deshalb in der Sport Bild an. "Aktuell haben wir den einen oder anderen Spieler, der mehrere Positionen spielen kann. Auf den Flügeln hat man jedoch Spieler, die sehr intensiv gefordert sind: Sprints, Eins-gegen-Eins-Duelle. Da brauchen wir Wechselmöglichkeiten, eine große Auswahl."

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Zwar sind die Bayern-Bosse in Corona-Zeiten darauf bedacht, die Ausgaben zu minimieren. Da jedoch der eine oder andere Abschied (Thiago, Javi Martínez) zur Diskussion steht, könnte Flicks Wunsch nach einem vierten Außenbahnspieler am Ende doch noch entsprochen werden.

Aber welche Flügelstürmer sind derzeit überhaupt auf dem Markt, und wer könnte den Bayern weiterhelfen? SPORT1 zeigt eine Auswahl der möglichen Bayern-Kandidaten.

LEON BAILEY (Bayer Leverkusen)

Der 23-Jährige, der nach einer Party beim mit Corona infizierten Sprint-Olympiasieger Usain Bolt drei Wochen lang in Jamaika festhing, sucht eine neue Herausforderung. "Der Klub hat seinem Stiefvater gesagt, dass er für einen bestimmten Betrag gehen kann", verriet sein neuer Berater Aidy Ward bereits am 7. August im Gespräch mit SPORT1.

Für die Bayern wäre der wieselflinke Linksfuß fast schon eine Luxuslösung, was sich entsprechend in der Ablösesumme widerspiegeln würde. Leverkusen fordert rund 40 Millionen Euro für den Linksaußen, anders als beim 31 Jahre alten Ivan Perisic wäre Bailey aber ein Spieler für die Zukunft.

Allerdings müssten die Münchner wohl mit einigen Premier-League-Klubs konkurrieren, zuletzt gab es Gerüchte um Tottenham.

MILOT RASHICA (Werder Bremen)

Auch der 24 Jahre alte Kosovare ist auf dem Markt - wenn auch nicht zum Schnäppchenpreis. Wäre Werder abgestiegen, hätte seine Ablöse lediglich 15 Millionen Euro betragen. Coronabedingt sind die Bremer aber gezwungen, Rashica für rund 20 Millionen Euro ziehen zu lassen - zumindest ist das laut dem Werder-Portal Deichstube die Schmerzgrenze.

Rashica, der in der vergangenen Saison inmitten des Bremer Abstiegskampfs nicht sein wahres Potenzial ausschöpfen konnte, ist als hängende Spitze genauso einsetzbar wie auf beiden Flügeln.

NICOLAS GONZALEZ (VfB Stuttgart)

Der Argentinier hat seinen Abschied vom VfB bereits vor einigen Monaten angekündigt - allerdings kam eine schwere Verletzung dazwischen. Wegen eines Muskelbündelrisses ist Gonzalez noch mindestens vier Wochen lang außer Gefecht gesetzt.

Mit seinen 14 Toren in 27 Spielen der 2. Bundesliga hatte sich der 22-Jährige zuvor von seiner besten Seite gezeigt und auch bei namhaften Klubs Begehrlichkeiten geweckt.

Weil Gonzalez spätestens im November wieder fit sein dürfte, könnten die Bayern ihn für den vakanten Platz auf dem Flügel durchaus auf der Liste haben.

MARCO RICHTER (FC Augsburg)

Als Richter im Sommer 2019 mit den deutschen U21-Junioren Vize-Europameister wurde, spielte sich der Augsburger Flügelstürmer in den Vordergrund. Das Turnier in Italien schloss er mit drei Toren und zwei Assists ab.

Der 1. FC Köln schien noch vor einigen Tagen kurz davor, Richter an den Rhein zu locken, doch auf der Zielgeraden mussten die Geißböcke zähneknirschend aus dem Poker aussteigen. Die Augsburger um Manager Stefan Reuter beharrten auf ihren Ablöseforderungen von über zehn Millionen Euro, Köln hätte höchstens sieben Millionen Euro zahlen können.

Als Alternative für den rechten Flügel wäre Richter für den FC Bayern eine Überlegung wert, immerhin hat der Klub ihn in der Jugend acht Jahre lang selbst ausgebildet.

SAMU CHUKWEUZE (FC Villarreal)

Schon vor einem Jahr gab es Gerüchte, dass der FC Bayern an dem 21 Jahre alten Rechtsaußen interessiert sein soll.

Mit drei Toren und fünf Assists in 37 Ligaspielen konnte Chekwueze in der vergangenen Spielzeit allerdings nicht ganz an Performance seiner Debütsaison anknüpfen.

Zudem dürfte Villarreal den Nigerianer, der noch einen Vertrag bis 2023 besitzt, nicht für unter 30 Millionen Euro gehen lassen. Dies wird dem deutschen Rekordmeister unter den aktuellen Voraussetzungen wohl zu viel sein.

MEMPHIS DEPAY (Olympique Lyon)

Beim niederländischen Außenstürmer würden die Bayern im oberen Regal zugreifen - entsprechend hoch wären allerdings auch die Kosten für den 26-Jährigen. Neben 30 Millionen Ablöse könnte der Klub wohl auch beim Gehalt keine Abstriche machen.

Heißester Kandidat für einen Depay-Transfer schien lange der FC Barcelona zu sein - doch wie der neue Barca-Coach Ronald Koeman am Dienstag verriet, können sich die Katalanen den Rechtsaußen erst leisten, wenn sie selbst Spieler verkauft haben.

Für die Bayern könnte also die Gelegenheit gekommen sein, bei Depay dazwischenzugrätschen - auch wenn man an der Säbener Straße selbst erst Ablösesummen generieren müsste.

CALLUM HUDSON-ODOI (FC Chelsea)

Im Winter 2019 war er DAS Thema beim FC Bayern: Callum Hudson-Odoi, Flügelspieler vom FC Chelsea und öffentlich erklärter Wunschspieler von Hasan Salihamidzic.

Doch der damals noch als Sportdirektor tätige Bosnier verpokerte sich, Chelsea zeigte sich angefressen vom öffentlichen Werben und blieb hart. Im September 2019 verlängerte Hudson-Odoi schließlich seinen Vertrag bis zum Sommer 2024.

Tür zu für die Münchner - sollte man meinen. Doch nun könnte sich plötzlich eine neue Chance ergeben.

Wie das englische Portal 90min.com am vergangenen Samstag berichtete, wollen die Blues Hudson-Odoi verleihen, da es für das Eigengewächs nach den Transfers von Hakim Ziyech, Timo Werner und Kai Havertz eng werden könnte, was die Spielzeit betrifft.

Für die Bayern stellt sich allerdings die Frage, ob sie tatsächlich eine Leihe ohne Kaufoption in Erwägung ziehen - zumal sie damit einen Spieler für einen internationalen Konkurrenten ausbilden würden. Womöglich wäre also eine Kaufoption eine Bedingung für einen möglichen Deal.