Hut ab, BVB - nicht nur für diesen Transfercoup

Irgendwann Mitte November war es, nach der bitteren 0:4-Klatsche in München, als die Dortmunder Verantwortlichen ein Einsehen hatten.

"Wir haben einen Fehler gemacht: Wir hätten definitiv eine zweite Nummer 9 verpflichten müssen", gestand Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auf der Mitgliederversammlung am 24. November.

Von da an war fest damit zu rechnen, dass die Borussia diesen Fehler in der Winterpause korrigieren würde. Es war die vielleicht wichtigste Nachricht für alle besorgten BVB-Fans.

Die ungleich spektakulärere folgte am Sonntagnachmittag: Die Lösung für das Dortmunder Problem heißt tatsächlich Erling Haaland.

Haaland der größtmögliche Coup

19 Jahre jung, 1,94 Meter groß, in der laufenden Saison mit 35 Torbeteiligungen in 22 Pflichtspielen für Red Bull Salzburg.

Und obwohl auch Namen wie Weltmeister Olivier Giroud, Champions-League-Sieger Mario Mandzukic oder gar Zlatan Ibrahimovic gehandelt wurden, ist Haaland der größtmögliche Coup für Dortmund. Schließlich wurde das Sturmjuwel mit Vereinen wie Manchester United und Juventus in Verbindung gebracht.

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Doch die Dortmunder haben in den vergangenen Jahren wie kaum ein anderer Klub in Europa gezeigt, dass sie eine Top-Adresse für hochtalentierte Spieler sind. Ein Verein, bei dem sie sich entwickeln und dennoch bereits um Titel mitspielen können.

Gerade einmal 20 Millionen Euro soll der BVB dank einer Ausstiegsklausel für Haaland bezahlt haben. Den Dortmundern winkt mindestens ein großer finanzieller Gewinn bei einem zukünftigen Weiterverkauf - so wie es schon bei Ousmane Dembélé der Fall war und in absehbarer Zukunft auch bei Jadon Sancho sein dürfte.

Vielleicht ist Haaland aber noch mehr: Womöglich ist der Norweger das Puzzlestück, das dem BVB fehlte, um irgendwann nicht mehr "nur" eine Zwischenstation auf dem Weg zu den ganz großen Klubs zu sein.

Und um in der Rückrunde nach Titeln zu greifen. Denn wie die Führungsetage hat auch Lucien Favre einen Wandel vollzogen und mit seinem Team die Kurve gekriegt.

Ein Lob an die Verantwortlichen

Im Gegensatz zu den diversen Rumpelauftritten der Hinrunde spielten sich die Dortmunder zuletzt wieder reihenweise gefährliche Angriffsaktionen heraus.

Der Hinrundenabschluss bei der TSG Hoffenheim mag ein Dämpfer gewesen sein, eigentlich fehlte den Dortmundern aber nur eines: ein Knipser, der das Spiel mit ein oder zwei Toren vorzeitig entschieden hätte.

Dafür haben sie ab sofort Erling Haaland.

Bei aller berechtigten Kritik an der durchwachsenen Vorrunde der Borussia ist es an der Zeit, den Verantwortlichen in Dortmund ein Lob zollen.

Hut ab, BVB! Vor allem, aber eben nicht nur für diesen Transfercoup.