IOC-Beschluss eine „Verhöhnung“

IOC-Beschluss eine „Verhöhnung“
IOC-Beschluss eine „Verhöhnung“

Für FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann kommt der IOC-Beschluss zur Rückkehr russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten in den Weltsport einer Demütigung gleich.

Die „Wiederzulassung“ sei „eine Verhöhnung der über 220 toten ukrainischen Trainer, Athletinnen und Athleten. Zum Wohl, Herr Bach“, schrieb die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses am Dienstag bei Twitter.

Ihre Kritik richtet sich direkt an den Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitee, Thomas Bach. "Das IOC begründet die Wiederzulassung derweil mit 'Völkerverständigung'", schrieb Strack-Zimmermann weiter: "Eine Art der Völkerverständigung, die vom IOC-Präsidenten Thomas Bach eher eigenwillig definiert wird. Statt als ehemaliger Fechter mit dem Florett zu kämpfen, geht er lieber mit dem Säbel vor."

Unter ihrem Beitrag teilte Strack-Zimmermann zudem vier Bilder, die Bach jeweils mit den Machthabern Wladimir Putin (Russland), Alexander Lukaschenko (Belarus), Xi Jinping (China) sowie Kim Jong-un (Nordkorea) zeigen.

Faeser verurteilt IOC-Entscheidung

Zuvor hatte bereits Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die Entscheidung des IOC verurteilt. "Die Entscheidung des IOC ist ein Schlag ins Gesicht der ukrainischen Sportlerinnen und Sportler. Sie haben die Solidarität des internationalen Sports verdient. Das Mindeste, was die Ukraine erwarten kann, ist eine klare Haltung", hatte Faeser in einer Stellungnahme erklärt.

"Der internationale Sport muss den brutalen russischen Angriffskrieg in aller Klarheit verurteilen. Das geht nur mit einem kompletten Ausschluss russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten", erklärte Faeser und ergänzte: "Wer den Kriegstreiber Russland internationale Wettbewerbe für seine Propaganda nutzen lässt, der schadet der olympischen Idee von Frieden und Völkerverständigung."

Das IOC hatte bei einer Sitzung der Exekutive unter Vorsitz von Bach den Weltverbänden empfohlen, individuelle Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus unter der Bedingung der Neutralität wieder bei internationalen Sportwettkämpfen zuzulassen.

Teams bleiben ebenso ausgeschlossen wie Angehörige des Militärs. Ein Beschluss für die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris steht aus.