Irre! Bei Marathon mit Auto betrogen

Bei einem Ultramarathon zwischen Manchester und Liverpool läuft Joasia Zakrzewski auf den Bronzeplatz. Anschließend wird sie disqualifiziert und überrascht mit einer kuriosen Erklärung.

Irre! Bei Marathon mit Auto betrogen
Irre! Bei Marathon mit Auto betrogen

Der Ultramarathon, der Anfang April von GB Ultras zwischen Manchester und Liverpool veranstaltet wurde, bekommt ein irres Nachspiel.

Die schottische Marathonläuferin Joasia Zakrzewski war nach 50 Meilen (80,5km) als Dritte über die Ziellinie gelaufen und durfte bei der anschließenden Siegerehrung die Bronzemedaille entgegennehmen.

Später wurde sie jedoch disqualifiziert, da sei einen Teil des Wettbewerbs - etwa 2,5 Meilen (4km) - mit dem Auto zurückgelegt hatte. Dafür hatte die 47-Jährige jedoch eine kuriose Erklärung parat.

Im Gespräch mit BBC Scotland erklärte sie, dass sie erst in der Nacht vor dem Wettbewerb aus Australien zurückgekommen sei. Deswegen sei sie müde gewesen und habe einen Jetlag gehabt. Zusätzlich habe sie während des Laufs mit einer Beinverletzung zu kämpfen gehabt.

Ist Zakrzewski von Offiziellen zum Weiterlaufen gedrängt worden?

Daher habe sie ein Freund im Auto zum nächsten Kontrollpunkt gefahren, wo sie den Verantwortlichen mitteilen wollte, dass sie aus dem Rennen aussteige. Diese hätten sie jedoch gedrängt, weiterzulaufen.

„Als ich am Kontrollpunkt ankam, sagte ich ihnen, dass ich aussteigen und im Auto hergefahren wäre, und sie sagten: ‚Du wirst dich hassen, wenn du anhältst‘“, beschrieb sie die Situation und fügte hinzu: „Ich habe zugestimmt, ohne den Wettkampf weiterzumachen. Ich habe darauf geachtet, dass ich die vordere Läuferin nicht überhole, als ich sie sah, weil ich ihr Rennen nicht stören wollte.“

Dieser Version widerspricht jedoch Renndirektor Wayne Drinkwater vehement. Die Läuferin habe den Rennkommissaren zu keiner Zeit mitgeteilt, dass sie einen Teil der Strecke mit einem Auto zurückgelegt hatte. Wäre dies der Fall gewesen, wäre sie sofort disqualifiziert worden. Zudem zeigte er sich bei der BBC enttäuscht, „wenn man bedenkt, dass Joasia in den letzten Jahren so erfolgreich gewesen war“.

Allerdings hofft er auch, dass dieser Vorfall keine allzu negativen Auswirkungen auf Zakrzewski hat. „Ich hoffe, sie kann das hinter sich lassen und dass es eine unschuldige Erklärung gibt und sie ihre erfolgreiche Karriere fortsetzen kann.“

Warum sie dann trotzdem an der Siegerehrung teilgenommen hatte, erklärte Zakrzewski übrigens mit dem bereits erwähnten Jetlag. Sie habe mit der Annahme der Trophäe einen großen Fehler gemacht. Aber „ich war müde und hatte einen Jetlag und fühlte mich krank“. Natürlich hätte sie sofort einschreiten und nicht für Bilder posieren sollen. „Aber ich fühlte mich unwohl und konnte nicht klar denken.“

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