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Schon um 6 Uhr vor den Shops: Fan-Wahnsinn bei der Eintracht

In Frankfurt gibt es drei große Eintracht-Fanshops: Direkt am Stadion, in der Innenstadt im Shoppingzentrum „MyZeil“ und im Osten der Stadt am Riederwald, wo die Jugend des Vereins trainiert.

Am Mittwoch, drei Tage vor dem DFB-Pokal-Finale gegen RB Leipzig, startete der Verkauf des in geringer Menge erhältlichen weißen Sondertrikots - wovon es nach SPORT1-Informationen 6.000 für Erwachsene und 1.000 für Kinder gab - für den großen Tag in Berlin (Am Samstag um 20 Uhr im SPORT1-LIVETICKER).

Wie SPORT1 weiß, standen die ersten Anhänger schon zwei Stunden vor Ladenöffnung an, schon um 6 Uhr morgens ging somit das Rennen um das begehrte weiße Leibchen los!

Der Laden am Stadion meldete bereits gegen 9 Uhr in der Früh, dass alle Größen ausverkauft seien und sich die Fans an die beiden anderen Standorte begeben sollten.

Auch am Riederwald waren die Trikots schnell weg. Die letzte Ausfahrt war also die Frankfurter Innenstadt, wo ebenfalls zeitnah rund 200 Anhänger anstanden. Gegen 17 Uhr meldete der Verein „restlos ausverkauft“.

Mit etwa 50.000 Fans nach Berlin?

Es war das Ende eines Husarenrittes aus Eintracht-Sicht. Die Produktion lief seit dem Sieg im Halbfinale beim VfB Stuttgart auf Hochtouren! Rund 42.000 einzelne Veredelungen mussten in Zusammenarbeit mit Nike und Fußballshop 11Teamsports realisiert werden.

Der Grund, weshalb der Verkauf vor allem offline und nicht über das Internet stattfand, lag am Faktor Zeit, der Versand der Trikots startet erst nach dem Endspiel. Nach 15 Minuten war allerdings auch im virtuellen Fanshop kein Kauf mehr möglich.

Der Hype rund um die Eintracht ist ungebrochen gewaltig, nach Berlin werden auf unterschiedlichen Wegen geschätzt 50.000 Fans mitreisen. Max Eberl, Manager bei Gegner RB Leipzig, sagte schmunzelnd und anerkennend zugleich im kicker: „Ja, Frankfurt wird in Überzahl sein, sie sind ein Stück weit routinierter im Organisieren von Tickets.“

Und trotzdem sind nicht alle Wünsche bedient, die Nachfrage ist auch wenige Tage vor Anpfiff weiterhin riesengroß. Vereinsmitarbeiter oder Journalistenkollegen haben seit Wochen in ihrem WhatsApp-Status stehen: „Ich habe keine Tickets für Berlin!“

Eintracht-Star Kolo Muani schwärmt: „Fans sind positiv verrückt“

Alle wollen teilhaben, wenn die Eintracht ihr viertes Finale innerhalb von sechs Jahren bestreitet. Zum dritten Mal nach 2018 (DFB-Pokal gegen Bayern) und 2022 (Europa League gegen Glasgow Rangers) können die Frankfurter eine Trophäe in die Höhe stemmen, nur das Pokalfinale 2017 gegen Dortmund ging verloren.

Es wäre die Krönung nach einer wechselhaft verlaufenden Rückrunde, die immerhin noch mit dem versöhnlichen Rang sieben, der für die Playoffs zur Conference League reicht, endete.

Den treuen und aus der Vergangenheit leidensfähigen Anhang wirft aber auch eine längere Negativserie nicht aus der Bahn. Das zahlt sich übrigens auch am Verhandlungstisch mit neuen Spielern aus.

Stürmer-Star Randal Kolo Muani etwa motivierte neben der sportlichen Challenge der Gedanke an das volle und laute Stadion. Er lobte die Supporter: „Unsere Fans sind positiv verrückt. Sie bringen uns im Stadion und darüber hinaus ihre Liebe entgegen. Das möchten wir mit Leistung und Siegen zurückgeben.“ Sollten die Frankfurter triumphieren, würde aus der Conference-League-Teilnahme noch ein Ticket für die Europa League.

Wo es Freude gibt, da herrscht auch Frust vor

Aber wo es viel Freude und Euphorie gibt, da herrscht andererseits etwas Frust vor. Zahlreiche Fans, die nicht in Frankfurt wohnen, gingen in Sachen Sondertrikot leer aus. Und sie mussten mit ansehen, wie die ersten Trikots, deren Originalpreis bei 90 Euro liegt, für teilweise vierstellige Summen bei Ebay angeboten wurden.

Die Eintracht begrenzte die Anzahl der Trikots, die erworben werden durften, auf zwei. Mehr als ein Appell, bei solchen Wucherpreisen nicht zuzugreifen, ist in diesem Fall jedoch nicht möglich.

Der insgesamt vorherrschenden Euphorie in der Mainmetropole tun diese ärgerlichen Querschüsse aber keinen Abbruch.