Jaeckel trifft! Eiskaltes Union zurück an der Spitze

Das rot-weiße Fußball-Märchen von Union Berlin geht weiter: Die Mannschaft von Trainer Urs Fischer hat ihre Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga ausgebaut und die Krise des weiter sieglosen VfB Stuttgart verschärft. Das Überraschungsteam der Saison gewann zum Abschluss des neunten Spieltags mit 1:0 (0:0) bei den Schwaben und geht mit zwei Punkten Vorsprung auf Verfolger SC Freiburg ins Top-Duell mit Borussia Dortmund am nächsten Sonntag.

Paul Jaeckel (76.) traf für die Gäste, die sich gegen den VfB aber durchaus schwer taten. Die Schwaben zeigten eine auch spielerisch ansprechende Leistung und hielten über die gesamte Spielzeit dagegen.

Mit nur fünf Punkten steht der VfB jedoch weiterhin auf dem vorletzten Tabellenplatz, für Trainer Pellegrino Matarazzo wird die Luft vor dem Kellerduell mit Liga-Schlusslicht VfL Bochum am kommenden Samstag immer dünner.

Wenige Zentimeter fehlen Stuttgart zur Führung

Matarazzo, für den mit Adi Hütter und Sebastian Hoeneß bereits mögliche Nachfolger gehandelt werden, hatte von seiner Mannschaft gefordert, „sich wehzutun“. Sein Gegenüber Urs Fischer mahnte seine Spieler nach dem ersten Europa-League-Sieg gegen Malmö unter der Woche, sich keine „zehn, fünfzehn Minuten im Schongang“ zu erlauben.

Union war zu Beginn durchaus bemüht, diese Marschroute mit hohem Pressing umzusetzen, überließ dann aber bereits früh in der Partie dem VfB den Ball. Auch den Schwaben gelang es kaum, sich gegen die defensivstarken Gäste namhafte Chancen aus dem Spiel zu erarbeiten. Stattdessen verließ man sich auf Standardsituation - und das machte sich beinahe bezahlt.

Erst scheiterte Dan-Axel Zagadou (14.) nach einer Freistoß-Flanke von Hiroki Ito am stark reagierenden Frederik Rönnow im Berliner Tor, knapp zehn Minuten später versuchte es Ito (25.) dann selbst aus der Distanz - wieder war Rönnow zur Stelle. Union konzentrierte sich in dieser Phase darauf, nach eigenem Ballgewinn schnell in die Spitze zu spielen, scheiterte jedoch immer wieder am guten Stuttgarter Stellungsspiel. Stattdessen blieben die Schwaben am Drücker und kamen durch Guirassy (34.) auch zu ihrer ersten großen Chance aus dem Spiel heraus. Der Stürmer kam nach einer Hereingabe von Tiago Tomas mit dem Kopf an den Ball und verfehlte das gegnerische Tor nur um Zentimeter. Erst kurz vor der Pause verzeichnete dann auch Union durch Jaeckel (45.) seinen ersten gefährlichen Abschluss.

Jaeckel köpft Union zum Sieg

Nach der Pause intensivierten die Berliner ihre Offensivbemühungen, dem Spiel des VfB tat dies jedoch keinen Abbruch. Die Schwaben kamen unter der lauten Unterstützung der 43.250 Fans in der Stuttgarter Arena zu weiteren Chancen, verpassten es jedoch, sich für ihre kämpferische Leistung zu belohnen.

In der 76. Minute war es dann Union Berlin, die in Führung gingen: Nach einem Eckball von Niko Gießelmann setzte sich Paul Jaeckel im Zentrum durch und köpfte ins lange Eck ein: „Es war mein erstes Bundesligator. Man schwärmt natürlich lange davon, umso schöner, dass es so ein wichtiges Tor war. Es ist ein sehr geiles Gefühl“, erklärte Jaeckel gegenüber DAZN.

In der Folge rannte der VfB an und hatte nach einem Getümmel Pech, Mavropanos bugsierte den Ball nur an den Pfosten (79.). Zu allem Überfluss handelte sich Sehrou Guirassy in der 83. Minute noch die Gelb-Rote Karte ein und wird am kommenden Wochenende im Krisenduell gegen den VfL Bochum fehlen.

Mislintat: Situation ist „alarmierend“

VfB Sportdirektor Sven Mislintat schlägt nach dem neunten Spiel ohne Sieg Alarm: „Es war das erwartet schwere Spiel gegen Union. Wenn man nach neun Spieltagen mit fünf Punkten da steht, gefällt uns das natürlich nicht. Es ist alarmierend. Es ist für unseren eigenen Anspruch viel zu wenig, unabhängig davon, ob das Ziel Klassenerhalt ist, oder nicht.“

VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo zeigt sich ebenfalls enttäuscht vom Ausgang der Begegnung und kann die Reaktion der Fans, die die Mannschaft nach Abpfiff mit Pfiffen verabschiedeten, verstehen: „Die Pfiffe aus der Kurve sind okay, das kann man verstehen. Unsere Gesamtsituation ist nicht zufriedenstellend. Wir haben heute alles reingehauen, aber am Ende stehen wir mit leeren Händen da. Ein bisschen mehr Effizienz wäre sicherlich hilfreich.“

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