Jan Ullrich will Schweizer Villa verkaufen, doch keiner will sie haben

Jan Ullrich lebt seit vier Jahren nicht mehr in seiner einstigen Wahlheimat Schweiz. Seine Villa in der Gemeinde Scherzingen wird er jedoch nicht los. Das Anwesen wartet seit drei Jahren auf einen Käufer.

Jan Ullrich lebt seit knapp vier Jahren nicht mehr in seiner einstigen Wahlheimat Schweiz. Seine Villa in der Gemeinde Scherzingen im Kanton Thurgau wird der ehemalige Radsport-Profi jedoch nicht los. Seit Jahren wartet die am Bodensee gelegene Luxusimmobilie auf einen Käufer.

Rund 13 Jahre lang war die Villa Medienberichten zufolge Ullrichs Zuhause. Im August 2016 zog er nach Mallorca, wo er nahe der Stadt Palma seine Zelte aufschlug. Seit 2017 steht die Schweizer Liegenschaft zum Verkauf. Auf großes Interesse scheint sie allerdings nicht zu stoßen. Und das, obwohl das Anwesen allen erdenklichen Luxus bietet und dazu auch noch eine beeindruckende Aussicht.

Luxus, den keiner haben will

Es handelt sich um eine "modernisierte Landhausvilla mit Einliegerwohnung und bester Aussicht auf See und Berge", hieß es zuletzt in der Ausschreibung der Immobilienfirma ImmoLeague AG. Die vier Stockwerke der Villa bieten 430 Quadratmeter Wohnfläche. Dazu gehören zehn Zimmer, davon sieben Schlafzimmer. Für Komfort sorgen auch ein Solarium und ein beheizter Außenpool. Kinder im Spielalter können sich auf dem Spielplatz im Garten austoben.

Was all das heute kostet, ist nicht bekannt. Bevor Ullrich die Maklerfirma wechselte, war das 1989 erbaute, 2009 renovierte Haus für mehr als drei Millionen Franken (über 2,8 Millionen Euro) angeboten worden. Offenbar ist der Preis noch immer zu hoch, was Experten als wichtigen Grund für die mangelnde Nachfrage anführen. Erschwerende Faktoren seien zudem das Alter des Gebäudes und sein aus der Mode gekommener Baustil.

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Der Promistatus des aktuellen Besitzers soll jedoch weder ein Vorteil noch ein Nachteil für den Verkauf des Anwesens sein, erklärt der Immobilienexperte Werner Fleischmann in einem Interview mit der Schweizer Nachrichtenseite 20 Minuten. Jan Ullrich gehört zu den erfolgreichsten deutschen Radsportlern. 1996 gewinnt er mit der Tour de France das weltweit renommierteste Radrennen. Legendär ist sein langjähriges Duell mit dem US-Amerikaner Lance Armstrong. Wie dieser wird auch Ullrich des Dopings überführt, weshalb er alle seit 2005 gewonnenen Titel verliert.

Radsport-Ikone mit Schattenseiten

Schlagzeilen macht Ullrich in den letzten Jahren vor allem mit seinem Privatleben. Seine Alkoholeskapaden haben für ihn auch juristische Folgen. Mehrfach verursacht er unter Alkoholeinfluss Autounfälle, für die er zu Geld- oder Bewährungsstrafen verurteilt wird. 2018 wird er auf Mallorca von der Polizei festgenommen, nachdem er auf dem Grundstück des Schauspielers Til Schweiger in alkoholisiertem Zustand randaliert hatte. Im selben Jahr soll er eine Prostituierte angegriffen und gewürgt haben. Danach begibt er sich in eine Entzugsklinik. Heute ist der 46-Jährige eigenen Angaben zufolge "clean". In baden-württembergischen Merdingen bei Freiburg im Breisgau soll er eine neue Bleibe gefunden haben.

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