In Japan eröffnet eSports-Center für Senioren

Japan gilt allgemein hin als das Mutterland der Videospiele und ist zeitgleich die Geburtsstätte bekannter Serien wie Super Mario, Pokémon oder The Legend of Zelda. Auch der eSports findet hier statt, bleibt aber mit dem vorherrschenden Fighting-Game-Genre und Games wie Street Fighter, Tekken & Co. recht nischig im Vergleich zu westlichen Regionen.

Doch Japan hat auch ein großes beziehungsweise ein "altes" Problem. Bereits 2018 waren rund 27,5 Prozent der Einwohner über 65 Jahre alt. Damit ergibt sich nicht nur langfristig eine demographische Herausforderung für den Inselstaat, sondern auch eine große Zielgruppe für vielerlei Industrien.

Zocken statt Seniorenheim

Am 2. Juli eröffnet in Kobe ein eSports-Center exklusiv für Senioren. Unter dem Namen ISR Esports lädt der Betreiber alle Interessierten ab 60 Jahren zu sich ein.

Ältere Menschen, die völlig ohne Vorkenntnisse im Gaming-Bereich die Location betreten, erhalten eine kurze Einführung über die Spiele und deren Mechaniken. Angeboten werden in erster Linie bekannte eSports-Titel wie Counter-Strike oder League of Legends.

In Zeiten des Coronavirus bekräftigt ISR Esports, dass besonders auf die Abstandsregeln und Vorgaben der Regierung geachtet würde, vor allem, da die Senioren aufgrund ihres Alters zur Risikogruppe zählen.

Ein Gaming-Treffpunkt an sich ist für Japan nichts besonderes. Internet Cafes und Arcade-Spielhallen gehören inzwischen zur Kultur. Dort sind auch immer mehr ältere Bürger anzutreffen. Während eSports in Japan nach wie vor ein zweischneidiges Schwert mit fragwürdigen Organisationsstrukturen darstellt, ist Gaming im Allgemeinen keine Nische.

Bekannt für ihr hohes Alter sind die Mitglieder des CS:GO-Teams Silver Snipers. Öivind "Windy" Toverud, Wanja "Knitting Knight" Godänge und Co sind allesamt über 65 Jahre alt und treten bei offiziellen Turnieren an.