Julian Brandt: Özil war nicht der Grund für unser WM-Desaster

Als erster deutscher Nationalspieler hat Julian Brandt mit etwas Abstand über das blamable WM-Abschneiden des Weltmeisters von 2014 gesprochen. Das frühe Aus habe ausschließlich sportliche Gründe gehabt, so Brandt.

Julian Brandt kam bei allen deutschen WM-Spielen in Russland zum Einsatz
Julian Brandt kam bei allen deutschen WM-Spielen in Russland zum Einsatz

Julian Brandt schwitzt in der Saisonvorbereitung von Bayer Leverkusen im österreichischen Zell am See. Am Mittwoch sprach er offen über das WM-Debakel in Russland. Die Causa Özil/Erdogan lässt Brandt dabei nicht als Entschuldigung gelten.

“Während des Turniers hat es uns nicht eingeschränkt. Das hat uns nicht vom Wesentlichen abgehalten oder abgelenkt. Meiner Meinung nach ist Mesut auf gar keinen Fall der Grund, warum wir ausgeschieden sind”, so Brandt.

Das frühe Aus habe rein sportliche Gründe gehabt. Brandt wird deutlich: “Wir alle haben genug Fehler gemacht – und dazu zähle ich mich auch. Ich hätte auch zwei Mal ins Tor statt an den Pfosten schießen können, dann wäre es vielleicht anders gelaufen. Nur rein sportlich gesehen, hat Mesut wahrscheinlich auch ein paar Fehler gemacht oder nicht seine beste Leistung abgerufen. Aber das haben wir alle nicht. Nur auf ihn einzupreschen, ist einfach falsch.”

Brandt will tragende Rolle im DFB-Team einnehmen

Generell hat Brandt das Erlebnis Fußball-WM trotz allem genossen. “Das Gefühl bei einer WM zu sein, kann süchtig machen. Das ist die absolute Weltbühne des Fußballs. Mehr darüber gibt es nicht. Ich habe persönlich alles aufgesogen. Mit den Außenseiter-Chancen, die mir eingeräumt wurden, hätte ich auch nicht gedacht, dass ich auf drei Einsätze komme. Diese Erfahrungen nimmt mir keiner mehr, das sind die positiven Dinge, die ich mitnehme”, sagte er.

Beim Neustart der Nationalmannschaft will der 22-Jährige eine tragende Rolle spielen. “Natürlich will ich in der Nationalelf immer weiter aufsteigen”, betont der Bayer-Profi. “Dass es einen Umbruch geben wird, ist bekannt. Viele junge Spieler bohren an der Decke, um sich aufzudrängen. Um die Zukunft der Nationalelf mache ich mir keine Sorgen. Der Umbruch wird funktionieren und er wird auch gut werden. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, mit dem Ziel, dass wir uns für die EM qualifizieren.”