Straftraining und Häme für Juve - so steht es um Allegri

Massimiliano Allegri war stinksauer.

Nach der peinlichen Champions-League-Niederlage bei Maccabi Haifa (0:2) schickte der Trainer von Juventus Turin seine Spieler umgehend ins Straftrainingslager. Bis zum Derby gegen den FC Turin am Samstag darf kein Profi das Juve-Trainingsgelände Continassa verlassen.

"Dies ist eine Pflicht gegenüber dem Verein, den Fans und uns selbst. Wir müssen uns gegenseitig in die Augen schauen, in der Klausur werden wir mehr Zeit zum Arbeiten und zum Ausruhen haben", betonte Allegri. An einen Rücktritt denke er nicht: "Die Herausforderung, wenn es schwierig wird, ist umso schöner. Wir müssen mit Mut, Lust und großer Leidenschaft aus dieser Situation herauskommen."

Presse: Diese Mannschaft „kann sich nicht Juve nennen“

Juventus steht in der Königsklasse vor dem Aus, zudem musste Star-Spieler Angel Di Maria wegen einer Verletzung am rechten Oberschenkel früh ausgewechselt werden. Befürchtet wird, dass der Argentinier mindestens einen Monat lang ausfällt.

„Juve an der Klagemauer“, kommentierte die Gazzetta dello Sport in Anspielung auf die Pleite in Israel. Der Corriere dello Sport sah „Juve im Chaos. Wenn die Mannschaft so weitermacht, tritt sie 125 Jahre Klubgeschichte mit Füßen. Eine Mannschaft ohne Identität und Selbstbewusstsein kann sich nicht Juve nennen.“

Klubpräsident Andrea Agnelli reagierte empört. „Es ist eine der schwierigsten Phasen, ich bin wütend und schäme mich, wir müssen uns bei den Fans entschuldigen“, sagte er, an Allegri will er allerdings festhalten: „Es gibt keine individuelle Verantwortung, es ist ein Gruppenproblem. Allegri ist und bleibt Trainer von Juventus.“

Und das „mindestens bis zum Ende der Saison“.

Klubboss schämt sich

Weiter gab er an, „wütend“ zu sein, sich für die blamable Vorstellung seiner Bianconeri in Haifa zu „schämen“ und versprach eine baldige Analyse, während Trainer Allegri die Probleme seiner Mannschaft schnell benannte. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)

„Wir müssen wieder als Team spielen“, forderte der 55-Jährige, der nach seiner Amtszeit zwischen 2014 und 2019 seit Sommer 2021 erneut bei Juve tätig ist und dort noch einen bis 2025 gültigen Vertrag besitzt. „Wir spielen zu individuell. Die Einstellung stimmt nicht“, bemängelte er im Nachgang der Partie.