"Was für ein Flop": Presse greift Juve und Ronaldo an

Der italienische Rekordmeister Juventus Turin hat den vorzeitigen Titelgewinn in der Serie A verpasst.

Das Team von Trainer Maurizio Sarri verlor am 35. Spieltag bei Udinese Calcio 1:2 (1:0) und muss damit noch mindestens bis Samstag auf den neunten Titelgewinn in Serie warten.

"Jeder von uns ist müde, doch in dieser Phase müssen wir klaren Kopf bewahren, um das Ziel zu erreichen", klagte Trainer Maurizio Sarri: "Es ist schwierig, mental und körperlich für 90 Minuten auf Ballhöhe zu bleiben."

Der Vorsprung auf Verfolger Atalanta Bergamo beträgt sechs Punkte, Inter Mailand folgt einen weiteren Zähler dahinter.

"Juve, was für ein Flop! Die Bianconeri müssen vorerst auf die Scudetto-Party verzichten", schrieb Corriere dello Sport. "Die Bianconeri verschwenden ihre Scudetto-Chance und ermöglichen Udine, sich zu retten und in der Serie A zu bleiben", kommentierte Gazzetta dello Sport.

"Eine Juve-Mannschaft in Urlaubsstimmung will sich so wenig wie möglich anstrengen und wird dafür bestraft", analysierte Tuttosport. Kritik musste auch Superstar Ronaldo hinnehmen. "Einige Fehler des Portugiesen sind ein Warnsignal für die ganze Mannschaft", urteilte Gazzetta dello Sport.

Juventus verliert in der Nachspielzeit

Innenverteidiger Matthijs de Ligt (42.) brachte die Gäste aus dem Piemont zunächst nach vorn, Ilija Nestorovski (52.) und Seko Fofana (90.+2) verhinderten aber die vorzeitige Meisterfeier.

"Wir wollten um jeden Preis gewinnen, wir waren chaotisch und wir haben das Spiel auf eine gefährliche Bahn gebracht und nach 93 Minuten verloren, weil wir unbedingt die drei Punkte wollten", sagte Sarri.

Sollte Bergamo am Freitag beim AC Mailand verlieren und Inter am Samstag beim CFC Genua nicht gewinnen, würde Juve auf der Couch seinen 36. Scudetto feiern. Die Turiner selbst treffen am Sonntag auf Sampdoria Genua. Hinter dem Spitzentrio wahrte Lazio Rom mit seinem ersten Dreier nach zuvor fünf sieglosen Partien in Serie mit acht Punkten Rückstand auf Juve seine minimale Meisterchance.

Von Beginn des Spiels an zeigte sich Udinese nicht gewillt, den Turinern um Superstar Cristiano Ronaldo für ihren Titel einfach Spalier zu stehen. Das Team aus Venetien, das den Klassenerhalt noch nicht sicher hat, hielt dagegen und zeigte in der Offensive gute Ansätze. Juve hingegen tat sich schwer, erst ein platzierter Distanzschuss von de Ligt sorgte für die Führung.

Nach der Pause übernahmen die Gastgeber die Kontrolle, ein Kopfballtreffer von Nestorovski nach guter Flanke war die Folge. Fofana traf in der Nachspielzeit nach einem Alleingang.