K.o.-Thriller: Gleich drei Spieler mussten zittern

K.o.-Thriller: Gleich drei Spieler mussten zittern
K.o.-Thriller: Gleich drei Spieler mussten zittern

Beim Grand Slam of Darts (alle Spiele LIVE auf SPORT1 im Free-TV und Livestream) im Aldersley Leisure Village in Wolverhampton schrammte Martin Schindler nur hauchdünn an seinem ersten Achtelfinaleinzug bei diesem Event vorbei.

Aber wie schon 2019 und 2021 blieb „The Wall“ nach einer 4:5-Niederlage gegen Rob Cross erneut in der Gruppenphase hängen. Dabei hatte der 26-Jährige alles in der eigenen Hand. Ein Sieg und die Sache wäre erledigt gewesen. (NEWS: Alles Wichtige zum Darts)

Und Schindler war kurz davor. Beim Stand von 4:2 hatte der Strausberger bei 16-Rest drei Matchdarts - und war erst eine Fahrkarte, dann eine Single-8 und zum Abschluss eine 18. Insgesamt vergab Schindler vier Matchdarts gegen „Voltage“.

Am Ende stand eine fast schon katastrophale Doppelquote von knapp 29 Prozent (vier von 14) zu Buche. Zu wenig, um gegen den ehemaligen Weltmeister, der seinerseits starke 55,56 Prozent seiner Leg-Darts nutzte, zu bestehen.

K.o.-Krimi im Doppelpack

In Gruppe B duellierten sich in Danny Noppert, Simon Whitlock und Mensur Suljovic drei Spieler um zwei Achtelfinal-Tickets. Zuerst hatte der Australier die Chance im Fernduell um die K.o.-Runde vorzulegen und entledigte sich seiner Pflichtaufgabe mit einem 5:3-Sieg gegen den Philippiner Christian Perez.

Damit war klar: Sollte im direkten Duell zwischen Noppert und Suljovic der Österreicher mit 5:3 gewinnen, würde es einen Dreiervergleich geben, wo die Breaks entscheiden würden. Bei einem höheren Sieg wäre Suljovic und Whitlock weiter. Sollte Noppert gewinnen oder mindestens vier Legs für sich entscheiden, würden „The Freeze“ und The Wizard“ in der K.o.-Runde stehen.

Am Ende setze sich der Engländer mit 5:4 durch und sorgte so für ein eindeutiges Ergebnis. Noppert ging ungeschlagen als Gruppenerster ins Achtelfinale, gefolgt von Whitlock auf Rang zwei. Aber der Australier musste zittern. Suljovic lag mit 3:2 in Führung und hatte Leg-Darts zum 4:2. Die Möglichkeit verpasste er allerdings und Whitlock konnte frühzeitig durchatmen. Danach ließ Noppert auch an seinem Gruppensieg keine Zweifel mehr aufkommen.

Price macht den „Iceman“

Bei Gerwyn Price und Dave Chisnall war die Ausgangslage einfacher. Der Gewinner ist weiter, für den Verlierer ist das Turnier beendet - und es war einmal mehr der Waliser, der in einem Alles-oder-Nichts-Spiel Nerven wie Eis bewies.

In einem Duell auf Weltklasseniveau - „Chizzy“ zauberte einen Drei-Dart-Average von 101,44 Punkte ins Board, was Price mit 103,16 Punkten sogar noch überbot - hatte der Engländer bei eigener 4:3-Führung die Chance zum Sieg, konnte 57-Rest aber nicht auschecken.

Price zog seinen Kopf aus der Schlinge und ließ seinem Kontrahenten im Anschluss - bei Anwurf Chisnall - keine Chance mehr. Mit neun Darts war er bei 87-Rest, während „Chizzy“ nur auf 116-Rest stellen konnte. Der Rest war nur noch Formsache für die aktuelle Nummer eins der Welt. (PDC Order of Merit: Aktuelle Weltrangliste im Darts)

Raymond van Barneveld zeigt seine alte Klasse

In seinem letzten Spiel in Gruppe A ließ Raymond van Barneveld seinem Widersacher Ted Evetts keine Chance. Am Ende schickte die ehemalige Nummer eins der PDC Order of Merit den Engländer mit einem 5:0-Whitewash nach Hause.

Dabei spielte „Barney“ einen starken Drei-Dart-Average von 97,60 Punkten. Stilecht beendete er das Spiel mit einem bombenstarken 126-Highfinish.

Damit ist die niederländische Darts-Legende weiter im Rennen um seinen zweiten Titel bei diesem Event. Sein bislang einziger Triumph datiert aus dem Jahr 2012.

Dirk van Duijvenbode betritt Neuland

Gleich im ersten Spiel des Abends machte Dirk van Duijvenbode das beste Grand-Slam-Ergebnis seiner Karriere perfekt. Gegen Adam Gawlas setzte sich der Niederländer, der bei seiner einzigen Teilnahme 2020 nicht über die Gruppenphase hinauskam, mit 5:3 durch und holte sich damit den Gruppensieg in Gruppe D.

Aber der Tscheche, der bei der PDC Junioren-Weltmeisterschaft 2019 im Finale Luke Humphries (0:6) unterlag, zeigte eine starke Performance. Gleich fünfmal gelang ihm die Höchstpunktzahl 180. Bei seinem letzten Leggewinn zum 3:4 nagelte er ein 100-Highfinish ins Board.

Cullen beendet Ashtons Achtelfinaltraum

Lisa Ashton hatte schon vor dem Duell gegen Joe Cullen nur noch Außenseiterchancen und auch diese waren nach dem 3:5 gegen „The Rockstar“ endgültig ausgeträumt.

Zwar startete „The Lancashire Rose“ stark in das Match und nahm ihrem Landsmann direkt das Break ab. Nach vier Legs war sie mit 3:1 immer noch auf Kurs, einen Funken Hoffnung auf die K.o.-Runde am Leben zu halten. Danach drehte Cullen aber auf und warf sich mit vier Legs in Folge zum Sieg.

Da im Anschluss Michael Smith mit 5:1 gegen Ritchie Edhouse den Gruppensieg holte, stand auch Cullens zweites Achtelfinale bei diesem Event in Folge fest.

Alle Spiele des Abends im Überblick:

  • Dirk van Duijvenbode - Adam Gawlas 5:3

  • Raymond van Barneveld - Ted Evetts 5:0

  • Simon Whitlock - Christian Perez 5:3

  • Danny Noppert - Mensur Suljovic 5:4

  • Gerwyn Price - Dave Chisnall 5:4

  • Joe Cullen - Lisa Ashton 5:3

  • Michael Smith - Ritchie Edhouse 5:1

  • Rob Cross - Martin Schindler 5:4