Kaan Ayhan nach verweigertem Salut-Jubel aufs Übelste beschimpft

Ein Großteil der türkischen Nationalmannschaft hat beim Länderspiel gegen Frankreich salutiert. Kaan Ayhan und Kenan Karaman von Fortuna Düsseldorf verweigerten sich dieser politischen Geste.

Kaan Ayhan jubelte nach seinem Treffer nur kurz. (Bild: Getty Images)
Kaan Ayhan jubelte nach seinem Treffer nur kurz. (Bild: Getty Images)

Der Instagram-Account Ayhans wird derzeit zum Ziel vieler Türken, die den Fußballer zum Teil aufs Übelste beschimpfen. Er hatte kurz vor Ende der Partie das 1:1 erzielt, verweigerte sich anschließend aber trotz Drängen seiner Teamkameraden dem gemeinsamen Jubel und ging zurück zum Anstoßpunkt. Auch Karaman nahm nicht nicht an der Geste teil.

“Ich will dich nie mehr in der türkischen Nationalmannschaft sehen”, schrieb etwa serkannarii als Kommentar unter ein Video Ayhans, das dieser vor drei Tagen teilte. “Dieser H*rensohn hat das Trikot nicht verdient. Solche Krankheiten sollten wir nicht in der Nationalmannschaft haben”, schrieb der User shwancamila.

Fast im Sekundentakt prasselten die Hass-Kommentare am späten Montag und frühen Dienstag auf den Account von Ayhan ein. Viele allerdings stellten sich auch dagegen und verteidigten den Torschützen. Kenan Karaman kam im Vergleich glimpflich davon, sein Account ist nahezu unversehrt.

Fall Kaan Ayhan verdeutlicht Druck auf türkische Nationalspieler

Der Fall Ayhan dürfte allerdings verdeutlichen, welchem Druck die türkischen Nationalspieler ausgesetzt sind. Mitspieler wie Fans fordern ein politisches Signal - das beide Bundesliga-Profis beim ersten Vorkommnis gegen Albanien noch mitgemacht hatten. Warum sie nun umdachten, ist bisher nicht offiziell bekannt.

Fakt ist, dass die UEFA nach den politischen Zeichen ermittelt. Welche Strafe der Türkei droht, ist derzeit noch unbekannt. Während sich Spieler wie Ayhan dem Jubel verweigerten, teilten ihn andere, wie etwa Cenk Tosun, dessen erstes Bild bekanntlich von Ilkay Gündogan und Emre Can “geliked” wurde, auf Instagram. Tosun schrieb dazu: “Wir sind noch nicht fertig.”

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