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Kapitän Müller: "Deutschland kann auch Weltmeister werden"

Kapitän Müller: "Deutschland kann auch Weltmeister werden"
Kapitän Müller: "Deutschland kann auch Weltmeister werden"

Mit der historischen Silbermedaille bei der WM in Finnland und Lettland sieht Kapitän Moritz Müller noch nicht das Maximum für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft erreicht. "Deutschland kann auch Weltmeister werden", sagte der 36-Jährige im Interview mit der Kölnischen Rundschau: "Deutschland kann aber auch das Viertelfinale verpassen. Es ist ein schmaler Grat. Wir haben im Turnierverlauf gespürt, wie knapp es war, überhaupt ins Viertelfinale zu kommen, und wie viel Arbeit wir dafür investieren mussten. Das ist jedes Mal aufs Neue ein Husarenritt."

Die erste WM-Medaille seit 70 Jahren könnte gerade zum richtigen Zeitpunkt gekommen sein, meint Müller. "Ich merke, dass sich in Deutschland gerade etwas verändert", sagte der Verteidiger der Kölner Haie: "Dass viele Menschen des Fußballs etwas überdrüssig sind und dass sie unsere leidenschaftliche Mannschaftsleistung honorieren. Das ist unsere Chance, neue Fans zu gewinnen – in einer Zeit, in der sich der Fußball immer weiter von der Gesellschaft entfernt. Zudem können wir unserem Eishockey-Nachwuchs nun zeigen: Wenn ihr weiter macht, könnt ihr später auch mal zur Weltspitze gehören."

Selbst wenn er mit der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) in Tampere das Finale gegen Kanada (2:5) gewonnen hätte, hätte Müller seine Karriere in der Nationalmannschaft nicht beendet. "Niemals, keine Chance. Ich habe weiterhin Spaß, Eishockey zu spielen", sagte er: "Es macht mir große Freude, in der Gruppe dabei zu sein. Warum sollte ich darauf verzichten?"

Nach Olympia-Silber 2018 in Pyeongchang und WM-Silber jetzt in Tampere fehlt Müller in seiner langen Karriere noch ein großer nationaler Erfolg. Dabei blickt er mit Neid auf die drei anderen Spieler, die bei beiden historischen Erfolgen dabei waren: den Ex-Münchner Dominik Kahun sowie die Berliner Marcel Noebels und Jonas Müller. "Gerne würde ich wie die drei anderen Jungs sagen können, deutscher Meister gewesen zu sein", so Müller: "Dann wäre es komplett."