Karius' knallharte Abrechnung mit seinen Kritikern

Es ist dieses eine Spiel, das Loris Karius' Karriere wohl immer begleiten wird.

Im Finale der Champions League 2018 greift der Torhüter des FC Liverpool gleich zwei Mal daneben, die Trophäe geht nach Madrid zu den Königlichen.

Unter Tränen verlässt Karius den Rasen, nimmt die Schuld an der Niederlage auf sich und sieht sich im Anschluss übler Häme und Kritik ausgesetzt. Seither wird seine sportliche Klasse immer wieder hinterfragt.

"Im Nachhinein hätte ich öffentlich viel offensiver damit umgehen müssen. Ich hatte nach einem Schlag von Sergio Ramos eine Gehirnerschütterung, durch die mein räumliches Sehen eingeschränkt war", erklärte Karius nun in einem Interview mit der Sportbild.

"Ich habe es nie als Ausrede genutzt. Aber wenn sich Leute darüber lustig machen, dass sich jemand schwer am Kopf verletzt hat, fehlt mir jedes Verständnis."

Karius wehrt sich gegen Kritiker

Der 26-Jährige, der derzeit von Liverpool an Besiktas Istanbul verliehen ist, kontert seine Kritiker.

"Mit gerade mal 24 Jahren stand ich im Champions-League-Finale. Unter den aktiven deutschen Torhütern waren sonst nur Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen im Finale", macht Karius deutlich.

"Aber mein Anteil daran mit all meinen Paraden und guten Leistungen vorher war auf einmal nicht mehr präsent. Die Reaktionen waren völlig übertrieben und respektlos. Fehler werden mit unterschiedlichem, ja sogar abartigem Maß gemessen und nicht fair bewertet."

Sogar Morddrohungen erhielt der Torhüter. "Aber das kann ich nicht ernst nehmen. Das sind Leute, die anonym schreiben und in ihrem Profil nicht mal ihr Gesicht zeigen", so der ehemalige Mainzer.

"Ich glaube, wenn die Leute persönlich an mir vorbeigehen, bekommen sie den Mund nicht auf."

Karius schwärmt von Sophia Thomalla

Ganz anders ist dahingehend Karius' Freundin Sophia Thomalla. "Sie ist eine extrem starke Frau, hat nie Angst, ihre Meinung zu sagen. Schön, wenn man jemanden hat, auf den man sich verlassen kann", berichtet der gebürtige Schwabe stolz.

"Sie pendelt viel, aber wir sehen uns oft. Egal, wo wir gerade sind, wir wissen immer, dass der eine den anderen zu hundert Prozent unterstützt".

Dass das Duo als Glamour-Paar wahrgenommen wird, empfindet Karius nicht als störend, aber, so hält der Keeper fest:

"Für mich ist wichtig: Ich will als Sportler und für meine Leistungen wahrgenommen werden."