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Die Karriere von Laura Dahlmeier

Laura Dahlmeier

Geboren: 22. August 1993 in Garmisch-Partenkirchen
WM-Medaillen: 7 x Gold, 3 x Silber, 3 x Bronze
Olympische Medaillen: 2 x Gold, 1 x Bronze

Laura Dahlmeier ist Deutschlands neue Biathlon-Königin und wird damit zum Gesicht des Wintersports hierzulande. Bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang gewinnt die zu diesem Zeitpunkt 24-Jährige zwei Gold- und eine Bronzemedaille und tritt damit endgültig aus den Fußstapfen von Magdalena Neuner.

SPORT1 zeigt die Karriere der besten deutschen Biathletin.

Früh übt sich, wer ein(e) Meister(in) werden will. Im zarten Alter von 14 Jahren zeigt Dahlmeier 2008 beim Schülercup in Ruhpolding bereits ihr großes Talent.

Schon in jungen Jahren ist Laura klar, wo ihre Stärken liegen: "Im Ausdauerbereich, da ich schon von klein an mit meinen Eltern im Gebirge beim Berggehen oder Mountainbiken war. Außerdem bin ich sehr Willensstark und will meine Ziele unbedingt erreichen. Meine Schwächen liegen vor allem im Liegendanschlag, hier habe ich noch deutliche Verbesserungsmöglichkeiten".

2011: Drei Siege beim European Youth Olympic Festival

Den Grundstein für ihr großes Selbstvertrauen legt Dahlmeier 2011 beim in Liberec ausgetragenen European Youth Olympic Festival.

Mit drei Siegen in drei Rennen schafft sie ein perfektes Ergebnis. Danach weiß die damals 17-Jährige, dass sie mit der Konkurrenz problemlos mithalten kann.

Nachdem Dahlmeier bei der Junioren-WM 2013 in Obertilliach mit drei Gold- und einer Silbermedaille zur erfolgreichsten Teilnehmerin wird, nominiert sie der DSV für die wenig später stattfindende WM in der tschechischen Wintersport-Hochburg Nove Mesto.

In der Staffel absolviert sie ihre Runde ohne Schießfehler und übergibt als Führende an Schlussläuferin Andrea Henkel. Am Ende wird das DSV-Quartett Fünfter.

2013: Erster Weltcupsieg

In Sotschi feiert Dahlmeier im März 2013 mit Henkel, Evi Sachenbacher-Stehle und Miriam Gössner ihren ersten Weltcupsieg.

Bei ihren ersten Olympischen Spielen bezahlt Dahlmeier in Sotschi noch Lehrgeld. Platz 13 über 15 Kilometer ist 2014 ihr bestes Ergebnis im Einzel, mit der Staffel reicht es nur zu Platz elf.

Zur Entspannung in die Berge

Nach einer harten Saison sucht Dahlmeier oft Entspannung in den Bergen. Das Klettern und Bergsteigen ist ihr liebstes Hobby - allerdings auch nicht ganz ungefährlich. Im August 2014 stürzt sie dabei im Zugspitzmassiv und zieht sich unter anderem einen Bänderriss zu. Deshalb finden die ersten beiden Weltcups der Saison 2014/15 ohne sie statt.

Neben Klettern zählt auch Mountainbiken zu den Hobbies von Dahlmeier. Kein Wunder, schließlich waren ihre Eltern erfolgreiche Mountainbikefahrer, die mehrere nationale und internationale Titel gewannen.

2015: Erste WM-Medaillen

Bei Dahlmeier platzt in Antholz im Januar 2015 der Knoten im Einzel. Beim Sprint belegt sie den dritten Platz und holt damit ihre erste Podiumsplatzierung im Weltcup.

Zwei Wochen später steht Dahlmeier erstmals ganz oben auf dem Podest. Im Sprint ist sie eine Sekunde schneller als Teamkollegin Franziska Hildebrand.

Bei der Weltmeisterschaft 2015 in Kontiolahti geht Dahlmeiers Stern in der absoluten Weltklasse endgültig auf.

In der Verfolgung gewinnt sie mit Silber ihre erste WM-Medaille, in der Staffel läuft sie mit der deutschen Fahne in der Hand gar als Erste ins Ziel.

2016: Auf den spuren von Magdalena Neuner

Mit vier Weltcupsiegen im Einzel, darunter zwei bei den Heimrennen in Ruhpolding, reist Dahlmeier zur WM 2016 in Oslo an. Am Holmenkollen räumt sie den kompletten Medaillensatz ab: Gold in der Verfolgung, Silber im Massenstart und Bronze im Sprint, im Einzel und mit der Staffel.

Am 30. November 2016 siegt Dahlmeier im ersten Einzelrennen der neuen Saison und übernimmt als erste Deutsche nach Magdalena Neuner das Gelbe Trikot der Führenden im Gesamt-Weltcup.

Neuner ist ihr großes Vorbild: "Ich habe früher im Fernsehen verfolgt, wie die Magdalena Neuner Wochenende für Wochenende aufs Podium gelaufen ist, und dachte mir: Das will ich auch mal schaffen", erzählt Dahlmeier. Direkte Vergleiche scheut sie aber, da ihr Neuners Fußstapfen zu groß sind.

Bei den Herren bewundert sie vor allem Martin Fourcade und Ole Einar Björndalen: Mit der Biathlon-Legende verbindet sie eine weitere Gemeinsamkeit, nämlich die häufige Verwendung von Desinfektionsmitteln, um nicht krank zu werden.

2017: WM wird zur Dahlmeier-Show

Die Weltmeisterschaft 2017 in Hochfilzen wird dann endgültig zur großen Dahlmeier-Show. Fünf Goldmedaillen holt sie bei sechs Starts, im Sprint kommt noch einmal Silber dazu.

Damit ist Dahlmeier die erfolgreichste deutsche Biathletin bei einer WM und übertrumpft sogar Neuner. Auch Tora Bergers Bestmarke von neun WM-Rennen in Serie mit einer Medaille toppt Dahlmeier, die zehn Mal Edelmetall am Stück sammelt.

Für den Erfolg geht Dahlmeier bei der WM an ihre Grenzen - und darüber hinaus. Nach dem Einzelrennen und nach der Staffel erleidet die Vierfach-Weltmeisterin einen Kreislaufkollaps.

Die Anstrengungen und der Marathon mit Interviews, Flower Ceremony, Pressekonferenz, Fotoshootings, Dopingkontrolle etc. fordern ihren Tribut. Aber Dahlmeier steckt auch das weg.

In Kontiolahti krönt Dahlmeier ihre herausragende Saison mit dem erstmaligen Gewinn des Gesamtweltcups. Nach Martina Glagow, Kati Wilhelm, Andrea Henkel und Magdalena Neuner ist sie bereits die fünfte deutsche Gesamtweltcup-Siegerin.

Nachdem sie die kleine Kristallkugel im Sprint durch einen 31. Platz in Oslo knapp verpasst, schlägt sie in der Verfolgung zurück. Dahlmeier stürmt bis auf Rang neun vor und gewinnt die Kristallkugel in der Verfolgung.

2018: Doppelgold in Pyeongchang

In Pyeongchang 2018 gewinnt Dahlmeier nach den beiden Goldmedaillen zu Beginn noch Bronze im Einzel.

In Biathlon-Fachkreisen rechnen einige schon mit einem Rücktritt Dahlmeiers nach Olympia. "Ich glaube nicht, dass ich den Sport ewig mache", hatte sie im Vorjahr gesagt.

Im März 2018 sorgte sie mit ihrer Aussage, dass sie noch ziele habe und ihre Karriere fortsetzen werde für große Erleichterung bei ihren Fans.

In Folge mehrerer gesundheitlicher Rückschläge und eines geschwächten Immunsystems legt sie im Sommer eine Zwangspause ein und startet verspätet in die Weltcup-Saison 2018/19.

Besonders bedauerlich ist dabei der Verzicht auf ihr Heimrennen in Oberhof. Nach ihrem starken Comeback in Nove Mesto will sie sich erst noch in zusätzlichen Trainingseinheiten weiter verbessern.