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Deshalb kauft Real in diesem Sommer keinen Spieler

In der vergangenen Saison 2019/20 gab Real Madrid rund 400 Millionen Euro für neue Spieler aus. Ein Jahr zuvor waren es knapp 160 Millionen Euro.

Diesen Sommer steht bei den Transferausgaben der Königlichen aber die Null. Die Null, richtig gelesen. 0 Euro. Und das aus triftigem Grund.

2021 soll der Königstransfer abgewickelt werden. Und der wird nicht gerade günstig.

SPORT1 erklärt die Hintergründe.

Vom Big Spender zum Sparfuchs

Real-Coach Zinédine Zidane scheiterte zwar in der vergangenen Spielzeit früh im Achtelfinale der Champions League an Manchester City, holte dafür aber mit seinem Team die 34. spanische Meisterschaft und sorgte so für einen versöhnlichen Saisonabschluss.

Dem aktuellen Kader, der aus einen gutem Mix aus erfahrenen Spielern und jungen, aufstrebenden Talenten besteht, kann der Franzose guten Gewissens vertrauen. Sergio Ramos und Co. haben nicht von ungefähr vier Mal die Königsklasse gewonnen (2014, 2016, 2017 und 2018) - und sind noch lange nicht über den Zenit.

Ein Top-Transfer würde zwar bestimmt nicht schaden, doch aufgrund der Corona-Pandemie und der Transferziele für 2021 ist vorerst sparen angesagt. Deshalb stehen auf der Zugangsseite in diesem Sommer auch nur 15 (!) Leih-Rückkehrer.

Real hofft auf Ödegaard-Durchbruch

Berechtigte Hoffnungen auf Spielzeit oder eine Bewährungschance haben aber nur drei davon, denn elf Spieler sind schon wieder weg, und Torhüter Luca Zidane erhielt keinen neuen Vertrag.

Martin Ödegaard dagegen nahm bei Real Sociedad eine super Entwicklung (36 Spiele, 16 Scorer-Punkte) und soll sich nun mit 21 Jahren bei den Königlichen beweisen. Das einstige norwegische Wunderkind kann die Acht, die Zehn und auf den Flügeln spielen. Ein großer Vorteil.

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Zudem ist Torwart-Talent Andriy Lunin als Nummer zwei als Nachfolger von Alphonse Areola (zurück zu PSG) eingeplant, während der Münchner Triple-Sieger Álvaro Odriozola Rechtsverteidiger Dani Carvajal die eine oder andere Verschnaufpause gönnen soll.

Leih-Rückkehrer werden zu Geld gemacht

Die Leihspieler Achraf Hakimi (Inter Mailand/40 Millionen Euro), Óscar Rodríguez (FC Sevilla/13,5 Millionen), Javi Sánchez (Real Valladolid/3 Millionen), Jorge de Frutos (UD Levante/2,5 Millionen), Dani Gómez (UD Levante/2,5 Millionen), Alberto Soro (FC Granada/2,5 Millionen) wurden ohne mit der Wimper zu zucken zu Geld gemacht, obgleich Hakimi beim BVB oder Neu-Nationalspieler Óscar bei Leganés sehr zu überzeugen wussten.

Andere etwa wie Takefusa Kubo (FC Villarreal), Brahim Díaz (AC Mailand), Jesús Vallejo (FC Granada), Reinier (Borussia Dortmund) und Fran García wurden erneut verliehen. Trotz des angeblich ablösefreien Wechsels von James Rodríguez zum FC Everton haben die Madrilenen bereits 66,5 Millionen Euro eingenommen.

Doch Real hat noch lange nicht genug und will den Kader weiter ausdünnen: Borja Mayoral, Mariano Díaz, Gareth Bale, Lucas Vázquez und Sergio Reguilón sollen weitere Millionen in die königliche Kasse spülen.

Reals prominente Resterampe

Für die drei Spanier Mayoral, Díaz und Vázquez werden in den spanischen Medien jeweils 10 bis 15 Millionen Euro als Ablöse aufgerufen. Der einstige Rekord-Einkauf Bale soll laut Mundo Deportivo ein Preisschild von nur noch 25 Millionen besitzen.

Das große Aber: Erstens verdient der Waliser mit 15 Millionen Euro netto pro Jahr fürstlich und zweitens hat sein Berater schon mehrmals gesagt, dass Bale Madrid nicht verlassen will. Kein Wunder bei dem Gehalt und einem Vertrag bis 2022.

Dass Zidane darüber nicht erfreut ist, steht außer Frage. Der Real-Coach soll vom 31-Jährigen genug haben und plant auf den Außenbahnen ohnehin mit Eden Hazard, Vinicius Jr., Rodrygo und Marco Asensio. Bale stört nur (noch) das Betriebsklima, und ein Ende ist nicht in Sicht.

Bald 200 Millionen Euro in der königlichen Kasse?

Beim spanischen Neu-Nationalspieler Reguilón wird sich hingegen leicht ein Abnehmer finden. Der 23-Jährige spielte beim FC Sevilla groß auf und debütierte jüngst für die Furia Roja. Eine Rückkehr zum Europa-League-Sieger nach Sevilla steht genauso im Raum wie ein Transfer auf die britische Insel. 30 Millionen Euro sind als Ablöse aufgerufen.

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Summa summarum könnte Real knapp 175 Millionen Euro einnehmen, um 2021 dann den Königstransfer zu stemmen. Denn auf Reals Wunschliste steht niemand Geringeres als Kylian Mbappé ganz weit oben.

Der 21-Jährige wird schon länger mit dem spanischen Rekordmeister in Verbindung gebracht und steht bei Paris Saint-Germain noch bis 2022 unter Vertrag. Das heißt: Will PSG den französischen Weltmeister nicht ablösefrei verlieren, müsste Mbappé im kommenden Sommer verkauft werden.

Die neuen Galaktischen 2021 mit Mbappé und Pogba

Und genau darauf spekulieren die Königlichen. Dass Mbappé trotz seiner Vertragssituation nicht günstig zu haben sein wird, ist auch allen klar. Doch bei einer kolportierten Ablöse von 150 Millionen Euro könnte PSG schwerlich Nein sagen.

Während eine Sturmreihe mit Hazard, Mbappé und Asensio königlichen Ansprüchen genügen würde, bedarf es im Mittelfeld von Real einer Blutauffrischung. Denn 2021 läuft der Vertrag von Luka Modric (34 Jahre alt) aus, während Toni Kroos (30) und Casemiro (28) auch nicht mehr die Jüngsten sind.

Mit Ödegaard (21) und Fede Valverde (22) stehen zwar zwei aufstrebende Talente im Kader. Nichtsdestotrotz soll Zidane weiterhin seinen Wunschspieler Paul Pogba einfordern. Dabei käme Real zu gute, dass der Vertrag des 27-Jährigen im kommenden Sommer bei Manchester United ausläuft.

Mit Pogba, Königstransfer Mbappé und 160-Millionen-Euro-Mann Hazard hätte Real seine neuen Galaktischen formiert, um 2021 wieder Europas Thron zu erklimmen. Und dafür nehmen die Königlichen diesen Sommer gerne die Null in Kauf.