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LeBrons Lakers vor Zerreißprobe

LeBron James und die Los Angeles Lakers stehen vor einer Zerreißprobe

Im Spiel zwischen den Indiana Pacers und den Los Angeles Lakers waren erst wenige Minuten gespielt, da stimmten die Pacers-Fans einen neuen Gesang an.

Als Lakers-Forward Brandon Ingram an die Freiwurflinie trat, hallte es von den Rängen: "LeBron wird dich traden, LeBron wird dich traden!" (Die NBA LIVE im TV auf SPORT1+ und im LIVESTREAM)

Auch für die Freiwürfe von JaVale McGee hatte sich das Publikum im Bankers Life Fieldhouse einen ganz speziellen Slogan ausgedacht. "Nicht wert getradet zu werden, nicht wert getradet zu werden", schallte es durch die Halle.

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Viele Baustellen bei den Lakers

So schonungslos und unbarmherzig die Gesänge der Pacers-Anhänger auch waren, so viel Wahrheit steckt dennoch dahinter. Dass es bei den Lakers aktuell viele Baustellen gibt, zeigte sich bei der 94:136-Pleite in Indiana so deutlich wie schon lange nicht mehr.

Bei einem Reboundversuch knallten Moritz Wagner und Lance Stephenson aufgrund mangelnder Absprache sogar in der Luft zusammen. Anstatt dem am Boden liegenden Deutschen aufzuhelfen, lief Stephenson einfach weiter.

Dabei hatte Superstar LeBron James zu Beginn der Saison noch groß verkündet, dass sich alle Lakers-Profis gegenseitig aufhelfen werden.

LeBron James sorgt für Unruhe

Der Gipfel der Unstimmigkeit bot sich dem Zuschauer aber beim Blick auf die Bank. Alle Verantwortlichen und Spieler saßen dich gedrängt nebeneinander. Nur James hatte drei Plätze frei gelassen und sich an das andere Ende der Bank gesetzt.

Ein ähnliches Bild dann bei der 120:143-Pleite der Lakers gegen die Philadelphia 76ers.

Aufbauspieler Rajon Rondo stand nicht mehr in der Startformation - stattdessen lenkte und dirigierte James die Lakers-Offensive im Alleingang. So kamen die Lakers immerhin auf 120 Punkte, wenngleich es ein Spiel zuvor gegen die Boston Celtics mit Rondo noch 129 waren.

Lakers mit desaströser Defensiv-Leistung

Doch die Offensive war nicht das Problem: Defensiv war die Leistung der Kalifornier indiskutabel. Teilweise schien es, als ob sie den Sixers-Profis den Weg zum Korb freiwillig freimachen wollten. Defensiv steht aus den letzten drei Partien eine verheerende Bilanz von 407 kassierten Punkten.

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Megastar James ist daran nicht unschuldig. Einerseits nimmt er sich defensiv seine Auszeiten und andererseits ist er einer der Hauptverantwortlichen für die Unruhe bei den Lakers - unter anderem hatte sich der 34-Jährige für die Verpflichtung von Pelicans-Superstar Anthony Davis eingesetzt.

"Es wäre fantastisch, mit ihm zusammenzuspielen. Es wäre unglaublich", schwärmte King James. An dieser Aussage ist grundsätzlich nichts auszusetzen. Doch Davis kam zur Trade-Deadline nicht, weshalb James nun auf die Spieler zählen muss, die er alle für Davis weggegeben hätte.

Fünf Spieler für Davis geboten

Das war eine ganze Reihe: Um einen Trade möglich zu machen, hatten die Lakers fünf Spieler und zwei Draftpicks geboten. Lonzo Ball, Kyle Kuzma, Brandon Ingram, Rajon Rondo und Lance Stephenson war den Pelicans aber noch zu wenig.

Bei den Lakers bleiben nun verärgerte Spieler zurück. Diese sind sicher auch auf James nicht allzu gut zu sprechen, denn es ist ein offenes Geheimnis, dass kein Lakers-Spieler ohne die Zustimmung des Superstars abgegeben wird.

James hätte mit einem Davis-Trade dagegen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und unliebsame Spieler loswerden können. Zum Beispiel Lonzo Ball, dessen Vater LaVar dem viermaligen MVP ein Dorn im Auge ist. Immer wieder kommt es zu Streitereien.

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LaVar Ball klopft große Sprüche

Familie Ball bleibt und Papa LaVar hat bereits zur nächsten Attacke ausgeholt. In der Show Undisputed verkündete er in gewohnter Manier, dass sein Sohn im Vergleich zu James der bessere Spieler sei.

Anschließend garantierte er den Moderatoren, dass die Lakers nie eine Meisterschaft gewinnen würden, sollte Lonzo Ball getradet werden. Auch Coach Luke Walton und Magic Johnson bekamen wenig Lob zu hören.

Aktuell steht L.A. in der Western Conference auf Tabellenplatz zehn. Um die Playoffs zu erreichen, müssen die Lakers noch mindestens zwei Teams hinter sich lassen. Doch dies kann nur gelingen, wenn es James schafft, aus dem Team wieder eine verschworene Einheit zu machen. (Tabellen der NBA)

James knallhart zu Mitspielern

Mit seinen Aussagen nach den schonungslosen Fangesängen in Indiana dürfte King James dazu aber nicht unbedingt beigetragen haben.

Während Ingram zugab, die Gesänge gehört, sich aber dennoch auf seinen Wurf konzentriert zu haben, antwortete der Superstar knapp: "Wenn dich das stört, bist du im falschen Sport."

Rückendeckung für die Mitspieler sieht anders aus - und James wird gerade in der Defensive die bedingungslose Unterstützung seiner Mitspieler brauchen, damit er offensiv glänzen und die Lakers doch noch in die Playoffs führen kann.