Frecher Bayern-Ibrahimovic: "Der Wolf performt nicht im Zirkus"

Frecher Bayern-Ibrahimovic: "Der Wolf performt nicht im Zirkus"

Ibrahimovic. Es gibt kleinere Namen, mit denen man sich auf den Weg in eine Karriere als Fußballer machen kann. Doch genau dieser Name sorgt gerade an der Säbener Straße für Furore, an welcher der neue Bayern-Coach Julian Nagelsmann sein Team auf die neue Saison vorbereitet.

Arijon Ibrahimovic schlug diesen Weg als kleiner Junge ein. Für ihn und seinen drei Jahre älteren Bruder Leunard gab es eigentlich nur Fußball und Schule. Und dabei war klar, was Priorität hatte.

Wenn es auf den Bolzplatz oder den Trainingsplatz ging, dann war der Vergleich mit dem großen Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic immer allgegenwärtig. Klar, denn „Ibrakadabra“ ist nicht nur einer der besten Stürmer der letzten 15 Jahre, sondern vor allem auch einer der bekanntesten. Immer einen Spruch auf den Lippen, nicht gerade bescheiden, spektakulär im Spielstil und legendär in seinem Auftreten.

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Von Fürth über Nürnberg nach München

Arijon und Leunard sind nicht verwandt mit dem heute 39 Jahre alten Schweden, der Wurzeln in Bosnien-Herzegowina hat. Sie sind nicht in Malmö geboren, sondern in Nürnberg. Die Wurzeln der Brüder liegen im Kosovo, den sie regelmäßig besuchen.

Eines hatten sie dann aber doch schon in frühen Jahren mit dem großen Stürmer zu tun: Sie traten verdammt gut gegen den Ball und machten stets die meisten Tore. Daher ging es früh in die Jugend von Greuther Fürth, 2014 dann weiter zum 1. FC Nürnberg.

Dort zeigte sich dann, dass zu Arijon der Name Ibrahimovic noch ein bisschen besser zu Gesicht steht als Leunard. Obwohl drei Jahre jünger, überragte er seine Mitspieler - zumindest aus spielerischer Sicht. Und das, obwohl er zumeist mit älteren trainierte und spielte. Mit seinen Leistungen machte er sich bei den Scouts einen Namen. Schließlich schlug der FC Bayern zu, 2018 wechselte Arijon Ibrahimovic mit 12 Jahren nach München.

„Ich finde es voll schön hier“, sind die ersten überlieferten Worte von Ibrahimovic in München. Er sagte sie in eine Kamera des vereinseigenen TV-Senders der Bayern. Die zweite Frage: Wie ist das eigentlich mit diesem Nachnamen?

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Ibrahimovic „ist schon ein bisschen besser als ich“

„Ich spiele auch im Sturm und schieße einige Tore. Aber er ist schon ein bisschen besser als ich“, antwortete Ibrahimovic fast schon frech. Ein Satz, den man sich auch von dem jungen Zlatan hätte vorstellen können. Wobei der wohl gesagt hätte, dass er jetzt schon besser sei.


Arijon Ibrahimovic legte dann auch noch eine abgeklärte Profi-Antwort nach, die verdammt reif für einen 12-Jährigen klingt: „Später möchte ich auch Fußball-Profi werden, aber das dauert noch. Bis dorthin will ich mit der Mannschaft gut zusammenspielen und viele Tore schießen.“

Und genau das tat er. Ibrahimovic begeisterte bei den Bayern und wurde bereits mit 14 Jahren in die U17 hochgezogen. Auch dort lieferte ab, steuerte in neun Spielen zwei Tore und drei Vorlagen ab. Das brachte ihm auch schon zwei Einsätze für die deutsche U16-Nationalmannschaft ein.

Mit 15 Jahren ist er nun also im Training der Profis angekommen, in dem ihm Nagelsmann eine Chance gab. Ibrahimovic zeigte sich frech und mischte anscheinend ohne große Aufregung mit. Im Abschlussspiel gelang ihm dann auch ein Treffer.

Ibrahimovic klingt schon wie Zlatan

Mit Youssouffa Moukouko gab in der letzten Saison ein 16-Jähriger sein Debüt in der Bundesliga. Am 11. Dezember wird dann auch Ibrahimovic 16, dann dürfte auch er im Profifußball spielen. Der Weg bis zu einem solchen Debüt dürfte noch weit sein, auf einem guten Weg ist der Offensivspieler aber.


König Zlatan feierte sein Debüt im Profifußball bei Malmö FF mit 17 Jahren. Er nennt sich seitdem gerne Gott - und oftmals auch Löwe. „Löwen vergleichen sich nicht mit Menschen“, ist einer der berühmtesten Sprüche des Zlatan Ibrahimovic, die in der Welt rund um den Fußball Kult-Status gewonnen haben.

Arijon Ibrahimovic scheint dem Superstar nicht nur auf dem Platz nacheifern zu wollen. Auch in Sachen Sprüchen ist er schon mit von der Partie. Sein letzter Post auf Instagram vor sieben Wochen klingt schon verdammt nach Ibrahimovic: „Der Tiger und der Löwe mögen stärker sein. Aber der Wolf performt nicht im Zirkus.“

Auf den Löwen Ibrahimovic könnte in der Fußball-Welt also bald der Wolf Ibrahimovic folgen.