Kerber will mit Zverev Tennis-Boom auslösen
Angelique Kerber war der Malediven-Urlaub anzusehen. Mit gebräuntem Teint erschien Deutschlands beste Tennis-Spielerin zu einem Sponsorentermin in Köln. Es war ein besonderer Auftritt. Schließlich sprach Kerber erstmals öffentlich über ihren Trainerwechsel.
Vom Belgier Wim Fissette hatte sich die 30-Jährige im Oktober getrennt. Ihr neuer Trainer heißt: Rainer Schüttler. Die Verpflichtung des 42 Jahre alten Ex-Profis kam überraschend. Nun erklärte Kerber, was sie sich von der Zusammenarbeit erhofft.
Sie brauche Schüttler nicht, um erfolgreich Tennis zu spielen, "sondern um konstant erfolgreich zu bleiben", sagte Kerber auf SPORT1-Nachfrage.
Fehlende Konstanz oft das Problem
Dass sie zu den besten Spielerinnen der Welt gehört, lässt sich an ihren Titelgewinnen ablesen: Sieg bei den Australian Open 2016. Der Erfolg bei den US Open im selben Jahr. In diesem Sommer dann die Krönung mit dem Triumph in Wimbledon.
Die Konstanz war oft das Problem: Nach dem Erfolg in London war für Kerber bei den kommenden Turnieren spätestens im Achtelfinale Schluss. Mit Schüttler an ihrer Seite will sie 2019 wieder für Furore sorgen – besonders bei den großen Turnieren.
"Er verfügt als Ex-Profi über Erfahrung, er weiß, wie es ist, wenn man auf dem Platz in einer Drucksituation ist", sagte die Kielerin. Das Tennisspielen brauche ihr keiner mehr beizubringen, "ich bin schon ein paar Jahre auf der Tour dabei, ich weiß, wie man das Spiel spielt. Alles beginnt bei mir."
Die Titelsammlung soll so anwachsen. Einen Sieg bei den French Open, der den Karriere-Grand-Slam perfekt machen würde, peilt Kerber für die Zukunft an.
Kerber hofft auf neuen Tennis-Boom in Deutschland
Sie verfolgt aber noch ein übergeordnetes Ziel. "Ich hoffe, dass die Popularität der Sportart in Deutschland weiter steigt", sagte Kerber im Gespräch mit SPORT1.
Da trifft es sich gut, dass es hierzulande nun zwei Siegertypen gibt. Die Wimbledon-Siegerin stammt aus Deutschland. Und in Alexander Zverev, den Kerber immer nur Sascha nennt, hat die Nation seit Sonntag auch einen ATP-Weltmeister.
Sie hat den Finalsieg des Hamburgers über Novak Djokovic verfolgt. "Ich bin sehr stolz auf den Sascha", betonte die Weltranglisten-Zweite.
Bei den jüngsten Erfolgen der beiden Tennis-Stars kamen Erinnerungen an die 1980er- und 1990er-Jahre hoch. Damals lockten Steffi Graf und Boris Becker ein Millionen-Publikum vor die Fernseher, die Vereine freuten sich über Zuwachs. Kerber will aber keine Vergleiche ziehen. "Becker und Graf ist eine Zeit für sich", sagte sie. "Ich denke aber, wir beide sind auch gute Vorbilder für die Jugend."
Wiedersehen mit Zverev beim Hopman Cup
Zverev trifft Kerber übrigens erstmals kurz nach Weihnachten in Perth, wie sie SPORT1 verriet. Mit ihrem erfolgreichen Landsmann tritt sie ab dem 29. Dezember beim Hopman Cup an. Der Sieg beim Mannschaftswettbewerb ist ihr gemeinsames Ziel.
Im Vorjahr scheiterte das deutsche Duo erst im Finale an der Schweizer Kombination Roger Federer/Belinda Bencic. "Nun wollen wir den Wettbewerb selbstverständlich gewinnen", betonte Kerber. Es wäre ihr erster Erfolg unter Rainer Schüttler.
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