Werbung

Kind: "Kein Lehrbuch für Enkes Trauerfeier"

Kind: "Kein Lehrbuch für Enkes Trauerfeier"

Vor sechs Jahren nahm sich der Bundesligatorwart und Kapitän von Hannover 96, Robert Enke, das Leben. Wenige Tage später, am 15. November 2009, verabschiedeten sich 40.0000 Menschen im Stadion der Hannoveraner von Enke. Der Sarg war am Mittelkreis der Arena aufgebahrt, Enkes Mannschaftskollegen trugen ihn nach der Trauerfeier vom Platz. „Das war aus heutiger Sicht ein Fehler“, sagte der Präsident von Hannover 96, Martin Kind, gestern bei Markus Lanz.

Denn dabei sei eine Traumatisierung der Mannschaft eingetreten. Fachleute hätten das im Nachhinein bestätigt. „Wir haben danach viele Spiele verloren, Trainer ausgewechselt, die Mannschaft war unter Schock“, erinnert sich Multimillionär Kind. Heute würde er einiges anders entscheiden. „Aber damals mussten wir die Trauerfeier organisieren und dafür gab es kein Lehrbuch.“

Florian Fromlowitz, seinerzeit  Enkes Nachfolger als Torwart von Hannover 96, bestätigte das. „Wir hatten keine Zeit das Ereignis zu verarbeiten und wir waren eigentlich nicht bereit, Fußball zu spielen.“ Nach dem Tod von Robert Enke habe er nicht mehr funktioniert. Er habe dann die Hilfe eines Psychologen in Anspruch genommen. Fußballerisch sei es für ihn dennoch bergab gegangen. Durch diese furchtbare Situation hätten einige verloren, fügte Hannover-Präsident Martin Kind hinzu.