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Kinder sollten auf Spielplätzen keine Halstücher als Masken tragen

Abstands- und Hygieneregeln gelten auch auf Spielplätzen. Je nach Bundesland wird auch eine Empfehlung für eine Mund-Nasen-Bedeckung ausgesprochen. Dabei sollten Eltern aber auf jeden Fall von Schals und Halstüchern absehen.

Statt eines Schals oder eines Halstuch sollte besser eine einfache Schutzmaske getragen werden, die leicht jederzeit abgenommen werden kann. Foto: Symbolbild / gettyimages / lithiumcloud
Statt eines Schals oder eines Halstuch sollte besser eine einfache Schutzmaske getragen werden, die leicht jederzeit abgenommen werden kann. (Symbolbild: gettyimages / lithiumcloud)

Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist in Deutschland auch für Kinder in bestimmten Bereichen verpflichtend, etwa im öffentlichen Personennahverkehr oder beim Einkaufen. Medizinisch gesehen gilt eine Maskenpflicht ab dem Schulalter – und in zeitlich begrenztem Umfang – als vertretbar. So schreibt es die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Unterschiedliche Empfehlungen für Spielplätze

Für Spielplätze gibt es unterschiedliche Regeln. Beispielsweise hat das Bundesland Hamburg am Wochenende veröffentlicht, dass auf Spielplätzen Abstands- und Hygieneregeln gelten – von einer Empfehlung, Maske zu tragen, wird aber abgesehen. Andere Bundesländer sprechen diese Empfehlung hingegen aus.

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Wenn Eltern der Empfehlung folgen wollen, sollten sie aber darauf achten, ihren Kindern keine Schals, Halstücher oder stabile Baumwollmasken beim Spielen umzubinden. Wie die Aktion “Das sichere Haus” (DSH) kürzlich veröffentlicht hat, bestünde ansonsten die Gefahr, dass sich Kinder daran strangulierten. Genau wie Ketten oder Schlüsselbänder könnten sich auch Schals und Halstücher an einem Kletternetz, auf Rutschen oder in einer Astgabel verfangen.

Das DSH schreibt:

“Eltern, die ihrem Kind einen Mund-Nase-Schutz aufsetzen wollen, sollten auf eine kindgerechte Ausführung achten. Die Maske muss auf das kleine Kindergesicht passen und das Atmen so wenig wie möglich einschränken – andernfalls reißt das Kind sie sich beim Buddeln, Spielen und Toben gleich wieder herunter. Ein lustiges, kindgerechtes Motiv auf der Maske erleichtert die Akzeptanz bei den Kleinen.”

Tipps und Hinweise zum richtigen Tragen und kindgerechten Einüben einer Mund-Nasen-Bedeckung hat die BZgA hier zusammengestellt.

Unsicher, ob Kinder Infektionen genauso effektiv weitergeben

Untersuchungen deuten bislang darauf hin, dass das Ansteckungsrisiko bei unter 14-Jährigen mit dem Coronavirus geringer ist als bei Erwachsenen. Das Problem an den durchgeführten Studien: Kinder durchleben eine Erkrankung häufig ohne Symptome, vermutlich ist die Dunkelziffer der Covid-19-Infektionen bei Kindern daher hoch.

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Doch auch wenn sie keine Krankheitssymptome zeigen, können sie trotzdem das Virus übertragen. Laut Quarks scheinen Kinder auch genauso viel – wenn nicht sogar mehr – Virus im Rachen zu haben, wie Erwachsene. Ob sie deshalb allerdings auch genauso effektiv ihre Infektion weitergeben, ist bislang unsicher.

Infizierte Kinder husten und niesen seltner

Neben der Viruszahl im Rachen gibt es weitere Einflussfaktoren auf eine mögliche Übertragung: Einerseits husten und niesen Kinder weniger, wenn sie keine Symptome zeigen. Wodurch sie auch weniger Viren über Tröpfchen übertragen. Andererseits haben Kinder mehr und näheren Körperkontakt und fassen sich häufiger ins Gesicht.

Im Interview mit Quarks sagt die Virologin Ulrike Protzer dazu: “Das Ansteckungsrisiko durch Kinder hängt vom Kontakt und den Hygienemaßnahmen ab.” Sie vermute deshalb, dass ein infiziertes Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit auch seine Eltern und Geschwister anstecke.

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