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Ein knappes Viertel der ukrainischen Luftschutzbunker verschlossen oder unbrauchbar

Mehr als 4.800 Bunker im Land seien untersucht worden, davon seien 252 verschlossen und 893 nicht nutzbar gewesen. Fast ein Viertel der Luftschutzbunker stellte demnach keine Zufluchtsmöglichkeit dar.

"Wenn es hier Luftschutzbunker gibt, sind sie geschlossen. Die Menschen bleiben in den Wohnungen, in der Badewanne oder auf dem Flur. Die Luftschutzbunker werden nicht geöffnet, obwohl wir darauf trainiert sind."

Anastasia Dubinina, lebt in Kiew

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte, dass bei den städtischen Behörden "mehr als tausend" Beschwerden über verschlossene, baufällige oder unzureichende Luftschutzbunker eingegangen seien.

Kritik am Zustand der Bunker war aufgekommen, nachdem eine Frau vor einem verschlossenen Bunker gestorben war, weil sie und andere offenbar nicht hineingelangen konnten. Die Inspektion erfolgte auf Anweisung von Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Am Sonntagmorgen hat es weitere russsiche Angriffe in der Nähe von Kiew gegeben, so die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt. Mehrere Explosionen seien zu hören gewesen seien, die sich anhörten, als hätten Abwehranlagen Ziele getroffen. In der gesamten Ukraine herrschte Fliegeralarm.

Offiziellen Angaben zufolge ein Flugplatz in der Zentralukraine getroffen worden. Insgesamt seien in der Nacht auf Sonntag sechs Marschflugkörper abgefeuert worden, so der Sprecher der ukrainischen Luftstreitkräfte, Von sechs Marschflugkörpern seien vier durch die Luftabwehr zerstört worden, zwei hätten einen Flugplatz in der Nähe von Kropywnyzkyj getroffen.

Auch die russischen Besatzer auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim meldeten Drohnenangriffe, die demnach alle abgewehrt worden seien.

"Die Krim soll spüren, dass sie zur Ukraine gehört", kommentierte die Sprecherin der ukrainischen Heeresgruppe Süd, Natalja Humenjuk.

Ein Toter und 22 Verletzte bei Luftangriff im Südosten der Ukraine

Nach einem russischen Angriff in einem Vorort der Millionenstadt Dnipro im Südosten der Ukraine haben Rettungskräfte die Leiche eines zweijährigen Mädchens unter den Trümmern eines Hauses gefunden. Die Behörden meldeten am frühen Sonntagmorgen zudem 22 Verletzte, darunter auch fünf Kinder.

Russische Zivilisten verlassen das Grenzgebiet zur Uraine

Bei erneuten Angriffen in der an der Grenze zur Ukraine gelegenen russischen Region Belgorod sind nach Angaben der dortigen Behörden am Samstag mindestens zwei Menschen getötet worden. Der Bezirk Schebekino habe seit Samstagmorgen wieder unter ukrainischem Beschuss gelegen, so der Gouverneur von Belgorod.

Tausende Zivilisten in der russischen Region Belgorod nahe der ukrainischen Grenze sind inzwischen aus ihren Häusern geflohen, nachdem mehrere Städte in der Region mit Artillerie beschossen wurden.

Der Bürgermeister von Belgorod, Valentin Demidov erklärte, dass sich rund 5.000 Menschen, die aus den Grenzdörfern geflohen sind, bei den städtischen Behörden gemeldet hätten, mehrere hundert seidn in Notunterkünften untergebracht.

Die Angriffe erfolgten nach einem dramatischen bewaffneten Einmarsch aus der Ukraine und zwangen Tausende zur Flucht aus den Grenzdörfern in das regionale Zentrum Belgorod.