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Kolumne Stadtflucht: Klimaprotest im eigenen Wohnzimmer

Berlin. Das musste ja passieren. Nach fünf Wochen hatten das Tier und wir eigentlich gerade eine Art Burgfrieden geschlossen, doch an diesem Wochenende gab es erstmals ernsthafte Diskussionen. Wieso hatten wir auch diesen Dauerregen bestellt? Und das gleich vor sämtlichen Fenstern und Türen des Hauses gleichzeitig, wie die Katze nach eingehender Überprüfung feststellen musste? Duschen tun wir doch sonst auch nur im Badezimmer. Seit es regnet, tobt das Tier als schwarz-weiße Klimademonstrantin kreuz und quer durchs Haus. Die Routen lassen sich anhand mehrerer Hundert matschiger Pfotenspuren leider genau nachvollziehen.

Auch mit selbstgebastelten Vögeln und Mäusen ließ sich die Katzenlaune nicht heben. Als dann auch noch eine verirrte Meise aus dem Garten gegen das Wohnzimmerfenster knallte, direkt vor den sehnsüchtigen Augen der Katze, die aber drinnen saß, rollte sich das Tier zu einer beleidigten Kugel zusammen. Und zwar genau da, wo unter dem Schreibtisch bisher meine Füße standen. Der Platz war schön vorgewärmt, fand sie. Ich sitze jetzt etwas schräg am Computer, man will ja nicht stören. Von unten sendet sie missgelaunte Botschaften nach oben, die akustisch verdächtig klingen wie „Hunger!“ und „arm!“.

Man kann eine Katze verstehen – selbst ohne Worte

Katzen können nicht sprechen – wer das glaubt, hat nie mit einer das Leben geteilt. Ja, man kann eine Katze verstehen – selbst ohne Worte. Diese zum Beispiel signalisiert durch die Körperhaltung, was los ist. Ist sie beleidigt, werden ...

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