Werbung

Kommunikations-Desaster! FC Bayern gibt Philipp Lahm die Schuld

Der FC Bayern München hat sich hinsichtlich der Verkündung des Karriereendes von Philipp Lahm blamiert. Der Verein gibt seinem Kapitän die Schuld am Kommunikations-Desaster.

Philipp Lahm wurde vor dem Spiel gegen Wolfsburg von Bayern-Boss Rummenigge für seine 500 Pflichtspiele für den FC Bayern geehrt
Philipp Lahm wurde vor dem Spiel gegen Wolfsburg von Bayern-Boss Rummenigge für seine 500 Pflichtspiele für den FC Bayern geehrt

Uli Hoeneß wirkte tiefenentspannt, als er nach dem mühsamen Sieg des FC Bayern im Pokal-Viertelfinale gegen Wolfsburg das ARD-Studio betrat. Vielleicht lag es an der Nähe zu Mehmet Scholl; mit dem Ex-Bayern-Star verbindet Hoeneß ein Vater/Sohn-Verhältnis. Vielleicht hat es der Bayern-Präsident aber auch einfach nur genossen, mal wieder ein Interview vor laufenden Kameras geben zu dürfen.

Was Moderator Alexander Bommes auch probierte in der Causa Philipp Lahm – Hoeneß kam nicht aus der Reserve, spielte den Unwissenden und lächelte auch beim letzten Versuch von Bommes, einen Keil zwischen den Klub und Lahm zu treiben.

Hätte die ARD nicht unmittelbar nach dem Hoeneß-Besuch die offizielle Rücktrittsverkündung von Philipp Lahm live gesendet, wäre der Auftritt von Uli Hoeneß nicht weiter erwähnenswert gewesen. Doch die krassen Unterschiede in den Aussagen der Beteiligten, werfen die Frage, warum Hoeneß einem Millionen-Publikum im Fernsehen nicht reinen Wein eingeschenkt hat. Der Präsident weiß offenbar von nichts, der Kapitän erzählt nur Sekunden später, dass er sehr wohl die Klub-Spitze über seinen Entschluss informiert hat.

Fehlende Absprache? Bayern klärt auf

Ein Loch in der Kommunikation? Fehlende Absprachen? Ein Alleingang von Philipp Lahm? Mit diesen Fragen entließ der FC Bayern München auch seine Fans in die Nacht. Mittwochmittag versendete der Verein dann diese Erklärung:

“Der FC Bayern München ist überrascht über das Vorgehen Philipp Lahms und seines Beraters. Uli Hoeneß und ich haben in den vergangenen Monaten mit Philipp offene, intensive und konstruktive Gespräche über seine mögliche Einbindung in das Management unseres Klubs geführt. Ende vergangener Woche hat er uns dann mitgeteilt, dass er derzeit nicht für eine Position in der sportlichen Leitung zur Verfügung stehen und seinen bis zum 30. Juni 2018 laufenden Lizenzspieler-Vertrag vorzeitig zum Saisonende auflösen möchte.

Bis gestern sind wir davon ausgegangen, dass es zu dieser Entscheidung eine gemeinsame Erklärung Philipp Lahms und des FC Bayern München geben wird.

Philipp Lahm ist seit mehr als einem Jahrzehnt ein ganz wichtiger Spieler des FC Bayern München. Wir sind überzeugt, dass unser Kapitän sich nun voll und ganz mit der Mannschaft auf die anstehenden schweren Aufgaben in der Meisterschaft, der Champions League und im DFB-Pokal konzentriert. Wir möchten klarstellen, dass für Philipp die Türen beim FC Bayern München auch künftig offen stehen.”

Egal, wer wem letztlich den Schwarzen Peter zuspielt – die Kommunikation des FC Bayern München in einer so wichtigen Angelegenheit war ein einziges Desaster.