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Kovac vor seiner Schicksalswoche: In Nikos Welt ist alles rosarot

Die Luft für Niko Kovac als Trainer des FC Bayern München wird immer dünner. Der Coach lässt sich vor dem Champions-League-Duell mit Benfica Lissabon aber nichts anmerken. Die Schuld an der Krise schiebt er den Spielern zu. Dabei wiederholen sich Fehler, die er zu verantworten hat.

Niko Kovac bleibt trotz der Diskussion um seine Person gelassen.
Niko Kovac bleibt trotz der Diskussion um seine Person gelassen.

Nein, mit Uli Hoeneß habe er nicht gesprochen. Und auch nicht mit Karl-Heinz Rummenigge. Seine Verpflichtungen aka Pressetermine hätten ihn daran gehindert. Aber er lege ohnehin keinen Wert auf permanente Unterhaltungen mit seinen Bossen. Viel mehr habe er mit seinen Spielern gesprochen. Aber eigentlich hätte er dies gar nicht tun müssen, denn – Zitat: “Mein Verhältnis zur Mannschaft ist außerordentlich gut.”

Niko Kovac redete am Montagnachmittag in München anlässlich der obligatorischen Spieltags-PK vor dem Champions-League-Duell mit Benfica Lissabon (Di., 21 Uhr – Yahoo Sport berichtet ausführlich) viel, aussagekräftig war wenig. Es fielen Sätze wie “Wir wollen das Spiel gewinnen, das ist unsere Vorgabe”, “Ich bin immer positiv”, “Wenn wir keine späten Gegentore bekommen hätten, hätten wir sechs Punkte mehr” oder “Wir wollen in der Champions League überwintern.”

Kovac: Die Mannschaft hält sich nicht an die Vorgaben

Und doch gab es einen bemerkenswerten Aspekt: Die Schuld an den schlechten Spielen und den noch schlechteren Ergebnissen wälzte Kovac ausschließlich auf die Mannschaft ab. “Wir im Trainerteam haben Ideen, offensiv wie defensiv. Und wir haben klare Vorgaben, offensiv wie defensiv. Nur die Mannschaft hält sich nicht daran”, sagte er.

Eigene Fehler räumte er nicht ein. Dabei schenkten seine Spieler gegen Düsseldorf erneut Punkte nach einer komfortablen Führung her, weil sie neben individuellen auch grobe taktische Fehler machten. In Dortmund und gegen die Fortuna kassierten die Bayern in der Schlussphase jeweils zwei Gegentore, weil sie extrem hoch verteidigten und ausgekontert wurden, respektive bei langen Bällen völlig desorganisiert verteidigten.

“Inakzeptablen Slapstick”, nannte Präsident Uli Hoeneß die Darbietung gegen Düsseldorf. Mit dieser Wortwahl war Kovac einverstanden. “Das sehe ich genauso. Hoeneß’ Aussagen entsprechen mit jedem Wort der Wahrheit”, meinte der Coach.

Kovac: Keinerlei Spannungen zwischen Trainer und Mannschaft

Dass er mehr denn je unter Beobachtung steht und sein Job spätestens seit dem Düsseldorf-Spiel nicht mehr sicher ist, lässt Kovac kalt. “Ich bin immer positiv und ich werde kämpfen, so wie ich das immer gemacht habe.”

Auch angebliche Spannungen zwischen ihm und der Mannschaft jucken den Trainer nicht. Auf die Frage eines Journalisten, wie er mit dem Gerücht umgehe, dass sich vier Spieler gegen ihn ausgesprochen hätten, antwortete Kovac: “Woher haben Sie diese Information? Ich kann nur sagen, dass ich mit vielen Spielern sehr gute Gespräche hatte und das unser Verhältnis außerordentlich gut ist.”

Es ist also alles (noch) rosarot in der Welt des Niko Kovac. Doch er wird diese Woche als Trainer des FC Bayern München nur überstehen, wenn er gegen Benfica und am Samstag in Bremen gewinnt und das möglichst souverän. Langfristig kann ihn ohnehin nur eine Siegesserie vor dem Rauswurf retten.

Gegen Benfica muss Kovac neben den langzeitverletzten Coman, Tolisso und Thiago wohl auch auf Serge Gnabry verzichten.

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