Kramers Rauswurf löst Schalkes Probleme nicht

Nach der 1:5-Klatsche im Pokal in Hoffenheim hat Schalke 04 die Reißleine gezogen und Frank Kramer freigestellt. Eine längst überfällige und alternativlose Entscheidung, die schon viel früher, womöglich schon nach dem 0:4 gegen Leverkusen, hätte gefällt werden müssen.

Durch das späte Handeln haben die Bosse unnötig viel Zeit verschwendet. Klar ist aber: Der Rauswurf alleine wird die Probleme auf Schalke nicht lösen.

Kramer hat es in zwölf Pflichtspielen zwar nicht geschafft, der Schalker Mannschaft eine eigene Handschrift zu verpassen, ihr einen klaren Spielstil zu geben. Zu viele taktische Fehler, falsche Wechsel, eine zu destruktive Spielweise. Kramer ist auf Schalke krachend gescheitert - ihn aber als Alleinschuldigen hinzustellen, wie es viele Fans aktuell machen, wäre falsch.

Auch die in der Zweitliga-Saison für ihre klugen Transfers gelobten Peter Knäbel und Rouven Schröder müssen sich jetzt enorme Kritik gefallen lassen. Die Sport-Bosse haben einen Kader zusammengestellt, der schlichtweg nicht wettbewerbsfähig ist. Außer Tom Krauß ist kein echtes Tafelsilber im Kader.

Schalke 04: Mega-Euphorie längst verflogen

Die Mega-Euphorie nach dem Aufstieg ist längst verflogen, die Fans sind zurecht in großer Sorge.

Rückblickend war es zudem ein großer Fehler, gleich 16 Aufstiegshelden abzugeben. Die Fans, die sich vor wenigen Monaten noch zu Tausenden auf der Schalker Meile in den Armen lagen, haben sich mit der Truppe aus dem vergangenen Jahr voll identifiziert.

Geblieben ist davon nichts! Sicherlich ist es auch den Sparzwängen geschuldet, dass Spieler wie Darko Churlinov oder Ko Itakura nicht gehalten werden konnten.

Kramer von Anfang an zum Scheitern verurteilt

Das Projekt mit Kramer war von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Der Franke, für den eigentlich Thomas Reis kommen sollte (bekam im Sommer die Freigabe von Bochum nicht) hatte keinen Kredit bei den Fans, wurde von Tag eins an mit Skepsis betrachtet. Ein Trainer, der auf Schalke nicht die volle Rückendeckung hat, kann nur verlieren.

Knäbel und Schröder haben sich im Sommer selbst in eine Zwickmühle gebracht. Sie wollten das verdiente Aufstiegs-Duo Mike Büskens/Gerald Asamoah im Verein behalten. Für viele Trainer, wie etwas Thomas Letsch (jetzt Bochum) oder Daniel Farke (Gladbach), die ihre eigenen Assistenten mitbringen wollten, war das ein No-Go. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga).

Schalke muss sich nun irgendwie in die WM-Pause retten und mit Vernunft handeln. Ein neuer Trainer (Reis?) muss her, der dem Team und dem Umfeld wieder Mut und Halt gibt. Und es braucht auf dem Platz Verstärkungen. Sonst geht es direkt wieder runter.

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