Werder startet mit drei Neuen - FCH setzt auf Schnatterer

Für Werder Bremen gibt es nur ein Ziel: Das Horrorszenario Bundesliga-Abstieg mit aller Macht verhindern!

"Wir wissen alle: Es gibt kein danach mehr", sagte Werder-Trainer Florian Kohfeldt vor dem ultimativen Showdown in der Relegation beim Zweitligadritten 1. FC Heidenheim. (Relegation: Heidenheim-Werder Bremen 20.30 Uhr im LIVETICKER)

Mit drei Veränderungen geht Kohfeldt in das Alles-oder-Nichts-Spiel. Für den gesperrten Niklas Moisander sowie Philipp Bargfrede und Niclas Füllkrug kommen Kevin Vogt, Ludwig Augustinsson und Joshua Sergant in die Partie.

Bei den Gastgebern darf Vereins-Ikone Mark Schnatterer, der im Hinspiel zunächst auf der Bank saß, von Beginn an ran - zudem steht Robert Leipertz in der Startelf.

Der Druck ist immens, es droht der erste Absturz aus der Bundesliga nach 1980. Und am Ende wird es ein "Thema der Nerven sein", sagte Kohfeldt, der den gesperrten Kapitän und Abwehrchef Niklas Moisander ersetzen muss. Die Ausgangslage sei nach dem mehr als mauen 0:0 im Hinspiel an der Weser "nicht überragend, aber sie lässt genügend Möglichkeiten, das zu überstehen".

Was Hoffnung machen könnte: Werder spielt in dieser Grusel-Saison auswärts nicht gut, aber ein bisschen besser als zu Hause. Und schon häufiger riefen die Hanseaten in den vergangenen Wochen dann ihre besten Leistungen ab, wenn Kohfeldt und Co. schon abgeschrieben wurden. "Wir waren schon tot", sagte der 37-Jährige, deshalb haben wir "eine Menge zu gewinnen". Die Anspannung wächst nun von Minute zu Minute. "Natürlich weiß jeder, worum es geht", sagte Kohfeldt.

1. FC Heidenheim heiß auf Werder-Duell

Während es für Bremen vor allem darum geht, sich nicht zu blamieren, wittert Heidenheim den Coup den erstmaligen Bundesliga-Aufstieg perfekt zu machen.

"Wir stehen vor dem größten Spiel unserer Vereinsgeschichte", sagte Trainer Frank Schmidt, der seine Idee für die Partie beim Radfahren im Wald entwickelte: "Wir dürfen uns nicht kleiner machen als wir sind. Wir haben gezeigt, dass wir uns wehren können." Und zwar ziemlich eindrucksvoll, Werder hatte eigentlich keine echte Torchance.

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In der 50.000 Einwohner-Stadt ist der Zweitligist inzwischen klar das sportliche Aushängeschild. Mit den Urgesteinen Frank Schmidt als Trainer (seit 2007) und Marc Schnatterer als Spieler (seit 2008) legte die Truppe von der Brenz einen märchenhaften Aufstieg hin: 2008 gelang der Sprung von der Oberliga in die 3. Liga, 2014 der erneute Aufstieg in die 2. Bundesliga. Mit einem Sieg über Werder könnten die Heidenheimer diese Erfolgsgeschichte krönen.

Heidenheim - Werder: Schmidt spricht von der Bundesliga als Ziel

Die Ansprüche sind mittlerweile gestiegen, unterstrich Coach Schmidt im CHECK24 Doppelpass auf SPORT1: "Wir spielen im sechsten Jahr Zweiten Liga. Natürlich habe ich das Ziel, irgendwann auch einmal in der Bundesliga tätig zu sein. Das ist kein Geheimnis."

Vor dem Hinspiel galt Werder als deutlicher Favorit, den Thriller erfolgreich zu beenden. Die Mannschaft von der Weser rettete sich mit einem fulminanten 6:1-Erfolg über den 1. FC Köln in die "Ehrenrunde", während der FCH nach einem 0:3 bei Aufsteiger Bielefeld vom HSV-Patzer gegen Sandhausen (1:5) profitierte. Durch das umkämpfte Hinspiel jedoch gerät der Bundesligist noch mehr unter Druck.

Schafft Bremen am Montag in Heidenheim jedoch ein Tor, genügt der Kohfeldt-Elf auch ein Unentschieden, um den Absturz in die Zweitklassigkeit zu verhindern.

Werder dürfe sich von der Erwartungshaltung "nicht erdrücken lassen. Wir müssen mehr Lust haben zu gewinnen, als Angst zu verlieren", sagte Kohfeldt. Er erwarte, dass die Hanseaten "kühl und rational" in das Finale gehen, aber auch die "nötigen Emotionen auf den Platz bringen", meinte er: "Ich glaube nicht, dass wir an den Nerven scheitern werden".

Und Sportchef Frank Baumann sagte: "Wir sind in den letzten Wochen immer wieder gefallen, aber dann auch wieder aufgestanden. Das ist das Wichtigste, und wir wissen, was auf dem Spiel steht."

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