Kritik nach Sky-Konferenz: Dahlmann mit Appell an die Fans

Die beiden Kommentatoren sind seit dieser Saison bei Sky tätig – und müssen sofort heftige Beleidigungen einstecken.
Die beiden Kommentatoren sind seit dieser Saison bei Sky tätig – und müssen sofort heftige Beleidigungen einstecken.

Frank Buschmann und Jörg Dahlmann feierten am ersten Bundesliga-Spieltag ihr Debüt in der Sky-Konferenz. Das Netz schoss sich direkt auf die prominenten Neulinge ein – teilweise weit unter der Gürtellinie. Vor allem Dahlmann stießen die üblen Beleidigungen auf – im Interview mit der “WAZ” wendet er sich an die Fans.

Besonders über die eher flapsige, unterhaltende, emotionale Art von Buschmann und Dahlmann regten sich die Nutzer in großer Zahl auf. Für Dahlmann keine Überraschung: “Ich habe mit Kritik gerechnet”, bestätigt er gegenüber der “WAZ”, “allerdings nicht mit dieser Heftigkeit”, fügt der 58-jährige Kommentator hinzu.

Einen Punkt nimmt er den Kritikern richtig übel: “Das Schlimme ist, Gewalt und Bedrohungen nehmen zu.” Ein besonders heftiges Beispiel zeigt er auf: “Wenn mir jemand schreibt, er hoffe, dass ich vom Krebs zerfressen werde, ist bei mir ein sehr kritischer Punkt deutlich überschritten.” Das ist wenig verwunderlich, angesichts von Dahlmanns Historie: 2004 erkrankte er an Darmkrebs.

Unabhängig von diesem extremen Einzelfall hat sich der Ton gegenüber Personen des öffentlichen Lebens im Allgemeinen und Fußball-Kommentatoren im Speziellen deutlich verschärft. Auffällig ist dabei, dass der Hass der Netzgemeinde nicht personengebunden ist. Während Marcel Reif und Fritz von Thurn und Taxis seit dem Aufkommen der sozialen Medien die Staatsfeinde Nummer 1 und 2 der Pöbler auf Twitter, Facebook und Co. waren, werden die Beiden seit ihrem Schritt in den Ruhestand fast schon verklärt – während Buschmann und Dahlmann als neue Ziele auserkoren wurden.

Dass deren emotionale Art nicht jedem gefällt, ist Dahlmann klar. Trotzdem richtet er einen eindringlichen Appell an die Fans: “Bitte lassen Sie mich, den Ruhrpott-Jungen, bei Highlights auch weiterhin aus dem Sattel steigen.” Denn: Er sei “Fan”, er “liebe den Fußball” und möchte dementsprechend auch seinen Emotionen freien Lauf lassen können, wenn es die Situation gebietet. Egal, ob das jedem Zuschauer passt oder nicht.

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