Ist Kruse der größte Söldner der Geschichte?

Ob es um einen möglichen Wolfsburg-Abgang, Kritik an seinem Lebenswandel oder um seine Vereinstreue geht. Bei Max Kruse scheiden sich die Geister.

„Ein Spieler wie Max Kruse tut dem Fußball nicht gut“, stellte SPORT1-Experte Alfred Draxler am Sonntag im STAHLWERK Doppelpass fest: „Er ist ein Spieler, der keine Vereinstreue entwickelt, keine Bindung zu einem Verein aufbaut.“

Außerdem bemängelte Draxler die Ehrlichkeit Kruses, der verschwiegen haben soll, dass Geld bei seinem Wechsel von Union nach Wolfsburg im Vordergrund gestanden haben soll.

Kruse kontert Kritik: „Soll seine Arbeit besser machen“

Harte Kritik, die der 14-malige Nationalspieler nicht auf sich sitzen lassen wollte. Noch am selben Tag meldete er sich selbst zu Wort. „Er sollte seine Arbeit besser machen“, konterte Kruse Draxler via Instagram: „Solche Leute wie er tun dem Fußball nicht gut.“

Weiter gab er an, von Anfang an mit offenen Karten gespielt zu haben und den für ihn ausschlaggebenden finanziellen Reiz des Wechsels auch nach außen hin so kommuniziert zu haben.

Ein Argument, bei dessen Entkräftung sich Kruse jedoch schwerer tut, ist das der Vereinstreue. Viel Argumentation ist in diesem Fall auch nicht notwendig, denn die Fakten sprechen für sich. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Kruse wechselt andauernd seine Vereine

So ist sein aktueller Geldgeber einer von sechs Vereinen, für den Kruse seit seinem Bundesligadebüt 2007 für Bremen auf Torejagd ging. Von Bremen (2006-2009) ging es zum FC St. Pauli (2009-2012), mit dem er aus der 2. Liga aufstieg. Anschließend wechselte er zum SC Freiburg (2012-2013), es folgten Borussia Mönchengladbach (2013-2015) und der VfL Wolfsburg (2015-2016). (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)

Dann ging es zum zweiten Mal nach Bremen (2016-2019), ehe es nach einem kurzen Aufenthalt in der Türkei bei Fenerbahce Istanbul zu Union Berlin (2020-2022) ging, von denen er vergangenen Winter zurück nach Wolfsburg wechselte.

Kruse Platz zwei der größten Wandervögel der Bundesliga

So steht Kruse bei mittlerweile sechs Bundesligastationen, mit jeweils zwei Aufenthalten in Bremen und Wolfsburg. In der Geschichte der Bundesliga liegt Kruse damit auf dem zweiten Platz, den er sich unter anderem mit Wandervögeln wie Sebastian Polter oder Sandro Wagner teilt.

Einzig der Ex-Stuttgarter Michael Spies lief in seiner Karriere (1985-2001) für sieben verschiedene Vereine in der Bundesliga auf.

Ein Beleg dafür, dass Draxlers Kritik der mangelnden Vereinstreue durchaus berechtigt ist. Länger als drei Jahre blieb er nicht, meist war die Zusammenarbeit sogar schon früher beendet.

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