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Kuhn: "Cousins kann einem fast schon leid tun"

Hallo NFL Fans,

der Kampf um die Playoffs spitzt sich langsam zu.

Dabei wird immer wieder diskutiert, ob es fair ist, dass sich alle acht Division-Sieger für die Postseason qualifizieren, egal wie stark sie sind.

Cowboys profitieren von Modus

Die Dallas Cowboys stehen in der NFC East ganz vorn – mit sechs Siegen und sechs Niederlagen. Sie haben jetzt zu Hause noch gegen ein starkes Team der Buffalo Bills auf die Mütze bekommen. Die Los Angeles Rams haben sieben Mal gewonnen und nur fünfmal verloren, stehen in ihrer Division aber auf Platz drei.

Damit sind sie praktisch komplett raus aus dem Playoff-Rennen. Das heißt, ein Team, das auf Platz drei steht, ist eigentlich besser als ein Team, das in seiner Division auf Platz eins steht. Nur weil die Division einfach Mist ist.

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Das ist nicht ganz fair. Aber so ist eben das System. Deswegen weiß auch jedes Team, dass es der leichteste Weg in die Playoffs ist, die Division zu gewinnen. Allerdings ist einmal die, einmal die andere Division stärker oder schwächer.

Wobei die New England Patriots eigentlich immer das Glück hatten, in einer schwachen Division zu spielen. Die Jets hatten zwar mal ein paar gute Jahre, die Bills sind in diesem Jahr recht stark. Aber davor standen die Bills und vor allem die Dolphins schon lange nicht mehr allzu gut da.

Ravens für Kuhn das Top-Team

Das Top-Team in der NFL sind aber für mich gerade die Baltimore Ravens. Sie haben am Wochenende den San Francisco 49ers erst deren zweite Saisonniederlage zugefügt. Das zeigt einfach, wie schwer es ist, gegen solche mobilen Quarterbacks und MVP-Anwärter wie Lamar Jackson zu spielen. Da scheint einfach alles zu funktionieren. Deshalb würde ich sie noch vor den Patriots einordnen.

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In den Playoffs ist dann der Heimvorteil schon extrem wichtig. Schon am kommenden Wochenende werden die 49ers bei den Saints einen Vorgeschmack darauf bekommen, wie groß der Vorteil wäre, in den Playoffs nicht in New Orleans spielen zu müssen. Gerade in den Playoffs will keiner im Supderdome in New Orleans zu spielen. Die werden da alles geben, mit aller Unterstützung von den Fans, weil sie eben zuletzt wegen fragwürdiger Schiedsrichter-Entscheidungen rausgeflogen sind.

Der Vorteil der Patriots

Auch die New England Patriots haben in den Playoffs einen Vorteil, vor allem gegen Teams aus wärmeren Gefilden, die dann in die Kälte von Boston reisen müssen. Nicht ohne Grund sind die Patriots gerade in den Playoffs im Januar extrem stark. Sie trainieren auch dann noch draußen, wenn andere Teams schon in die Halle gehen.

Was mir auch aufgefallen ist: Kirk Cousins von den Vikings spielt eine super Saison. Von den Statistiken her kann er mit jedem großen Quarterback mithalten. Er hat nur den einen Makel, dass er in den großen Spielen nicht liefert. Gegen die Seahawks hat er jetzt sein achtes Monday Night Game in Folge verloren. Er hat noch nie eins gewonnen. Der kann einem fast schon leid tun.

Außerdem ist mir in Erinnerung geblieben, wie Browns-Coach Freddie Kitchens am Freitag mit seinem T-Shirt auf die Schlägerei zwischen Spielern der Browns und der Steelers Mitte November aufmerksam gemacht hat. Auf dem Shirt stand: "Pittsburgh started it!" (Die Steelers haben angefangen). Damit hat man die Steelers vor dem erneuten Aufeinandertreffen noch heißer gemacht. Das war sicherlich nicht die schlauste Entscheidung, so was in die Öffentlichkeit zu tragen.

Bis bald

Euer Markus Kuhn

Markus Kuhn (33) ist ein ehemaliger Footballspieler und wurde 2012 in der siebten Runde von den New York Giants ausgewählt. Für die Franchise war der Defensive Tackle von 2012 bis 2015 in der NFL aktiv und absolvierte in dieser Zeit 39 Spiele. In der Saison 2014 erzielte er als erster Deutsche überhaupt einen Touchdown in der NFL. 2016 wechselte er zu den New England Patriots. Seit dieser Saison ist er gemeinsam mit Sebastian Vollmer als Kommentator des Monday Night Games bei DAZN im Einsatz. Für SPORT1 kommentieren die beiden Ex-NFL-Profis in ihrer regelmäßigen Kolumne das aktuelle Geschehen in der NFL.