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"Berlin ist Blau-Weiß": Superjoker wird zum Derbyhelden

"Berlin ist Blau-Weiß": Superjoker wird zum Derbyhelden

Hertha BSC hat die Machtverhältnisse im Berliner Fußball etwas zurechtgerückt!

Die Hertha gewann zum Auftakt des 10. Spieltags mit 3:1 (0:1) das "Geisterderby" gegen Union Berlin und die Vormachtstellung des Rivalen in der Hauptstadt ins Wanken gebracht. Union bleibt als Sechster in der Tabelle aber weiter die Berliner Nummer eins. (SERVICE: Tabelle der Bundesliga).

Hertha: Piatek wird zum Super-Joker

Der eingewechselte polnische Nationalstürmer Krzysztof Piatek sorgte mit seinem Doppelpack (74. und 77.) fast im Alleingang für Herthas Prestigesieg gegen die Eisernen, die knapp 70 Minuten in Unterzahl spielen mussten. Hertha verkürzte den Rückstand in der Tabelle auf Union auf fünf Punkte.

Der CHECK24 Doppelpass mit Max Kruse und Jens Lehmann am Sonntag ab 11 Uhr im TV auf SPORT1

"Ich bin sehr glücklich, ein tolles Gefühl. Wir haben den Derbysieg und sind ein Team. Das haben wir heute gezeigt", sagte Matchwinner Piatek bei DAZN. Sein Teamkollege Niklas Stark fügte an: "Wir wussten, was auf dem Spiel steht. Für die Fans, die ganze Stadt. Berlin ist Blau-Weiß - wie immer."

Union-Trainer Urs Fischer veränderte seine Startelf im Vorgleich zum vorangegangenen Remis gegen Eintracht Frankfurt nur auf einer Position. Julian Ryerson begann an Stelle von Sheraldo Becker (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

Sein Gegenüber Bruno Labbadia nahm zwei Veränderungen vor. Lucas Tousart und Jordan Torunarigha standen in der Startelf. Piatek musste zuerst auf der Bank Platz nehmen, Omar Aldarete (Bluterguss am Beckenkamm) wurde nicht rechtzeitig fit.

Hertha startete zielstrebiger in die Partie, ohne sich große Chancen herauszuspielen. Wie man Chancen herausspielt - und diese dann konsequent nutzt - zeigte Union in der 20. Spielminute. Marcus Ingvartsen legte im zuschauerfreien Olympiastadion den Ball in den Lauf von Taiwo Awoniyi. Dessen Schuss konnte Hertha-Keeper Alexander Schwolow nur noch mit den Fingerspitzen berühren, Awoniyis zweiten Saisontreffer aber nicht mehr verhindern (SERVICE: Ergebnisse/Spielplan)

Union lange in Unterzahl

Drei Minuten später sah Unions Robert Andrich, der bei einem Zweikampf mit Lucas Tousart das Bein zu hoch gestreckt und seinen Gegenspieler an der Schulter getroffen hatte, wegen groben Foulspiels die Rote Karte. Ingvartsen übernahm Andrichs Rolle im defensiven Mittelfeld.

Trotz numerischer Überlegenheit ergaben sich für die Hertha erst kurz vor der Pause durch Dodi Lukebakio (40. und 44.) ansatzweise verheißungsvolle Torraumszenen. Union agierte clever in der Verteidigung und hielt die Führung nahezu problemlos.

"Wir machen ein schlechtes Spiel", sagte Sportdirektor Arne Friedrich zur Halbzeit bei DAZN.

Labbadia mit gutem Händchen

Zur zweiten Halbzeit brachte Labbadia in Piatek und Javairo Dilrosun zwei zusätzliche Offensivkräfte.

Für sein Team setzte sich das Geduldsspiel fort. Einen Weitschuss von Matheus Cunha parierte Union-Torwart Andreas Luthe in der 51. Spielminute direkt vor die Füße von Petar Pekarik, der sicher zum 1:1 einschob. Luthe, der sich bereits in den vergangenen Spielen den ein oder anderen Patzer geleistet hatte, sah nicht gut aus.

"Der Ball war leicht abgefälscht, mehr als ihn zur Seite abwehren kann ich nicht", sagte Luthe, für den die Rote Karte der "Gamechanger" war, selbst zu der Szene. Dieser Meinung war auch sein Trainer. "Wir waren lange in Unterzahl. Die Jungs haben toll gekämpft. So viele Tormöglichkeiten hatte Hertha nicht. Sie waren sehr effizient. Wir müssen die Niederlage akzeptieren. Die Rote Karte war der Knackpunkt, bis dahin waren wir gut im Spiel und haben nichts zugelassen", analysierte der Schweizer.

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Der ganz große Ruck ging vorerst aber nicht durch das Labbadia-Team. Union verteidigte weiter klug und ließ wenig zu.

Piatek wurde schließlich zum Matchwinner für die Hertha. Der Pole traf in der 74. Spielminute aus elf Metern zur Führung. Drei Minuten später schnürte er den Doppelpack.

Mit einem Mann weniger hatte Union nicht mehr die Mittel eine Wende herbeizuführen.

Kruse verletzt raus

In der Nachspielzeit musste der zuletzt überragende Max Kruse ausgewechselt werden. Kruse, den die Blau-Weißen gut im Griff hatten, hatte sich ohne Gegnereinwirkung den Fuß vertreten. Nur von einem Betreuer gestützt konnte er das Feld verlassen.

Während er nach Spielende traurig auf der Bank saß, feierten die Herthaner vor der leeren Ostkurve den Derbysieg. "Es sind schwierige Zeiten hier in Berlin. Die Leute können nicht ins Stadion. Wir brauchen die Fans und spielen für die Fans. Heute haben wir ihnen drei Punkte geschenkt", sagte Derbyheld Piatek.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)