Mit Kunstbüchern gegen den Massentourismus

Venedig wird in der Hochsaison von Touristen überrannt: oft sind es genauso bis fast doppelt so viele wie die Lagunenstadt Einwohner zählt. In der Altstadt Venedigs leben nur noch etwas mehr als 50.000 Menschen.

Eintrittsgeld und Vorabreservierung - vorraussichtlich ab 2024

Was natürlich wichtig für die Wirtschaft ist, ist auch eine Bedrohung für das alltägliche Leben der Bewohner und die Identität dieser einzigartigen Stadt.

Damit Rialtobrücke und Markusplatz nicht wie bisher im Touristenansturm untergehen, plant die Stadt sogar eine Vorabreservierung für Touristen mit Eintrittsgeldern bis zu 10 Euro.

Das Ziel: nicht mehr als 100.000 Tagesgäste gleichzeitig. Bereits mehrmals verschoben wird dies wohl 2024 eingeführt.

Kunstbuchhandlung statt Souvenirladen oder Touristenrestaurant

Marcello Strozzi lebt seit seiner Geburt auf der Insel Giudecca. Das Familiengeschäft, in dem seine Mutter einen Friseursalon betrieb, schloss 2019 nach 50-jähriger Tätigkeit.

Zahlreiche Angebote den Laden als Bar, Restaurant oder Souvenirladen zu betreiben, schlug Strozzi aus: "Wir wollten etwas Passendes finden, etwas Neues, etwas Anderes, etwas, das für die Stadt und die Menschen, die dort leben, nützlich ist."

Nach vier Jahren kam das richtige Angebot: ein Buchladen für Kunstbücher, ein Ort für Schönheit, an dem man sich aber auch treffen und unterhalten kann.

"Ich sehe nur diesen Massentourismus, der nicht hinschaut, nicht darauf achtet, was das Herz wirklich berührt. Stattdessen wird einfach alles mit dem Handy fotografiert", wundert sich Strozzi.

"Die Insel Giudecca, direkt gegenüber dem historischen Zentrum, wimmelte einst von Venezianer, die in den vielen Lebensmittel- und Gemüseläden einkaufen gingen. ein Touristenziel mit Bars und Restaurants mit Blick auf den Kanal. Einige Venezianer versuchen jedoch auf ihre eigene Art, den Trend umzukehren um die Identität und Kultur ihrer Stadt zu bewahren", kommentiert Euronews-Korrespondent Luca Palamara.