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Kunstturn-Skandal: Für Aktivensprecherin Bui "hat sich manches gebessert"

Kunstturn-Skandal: Für Aktivensprecherin Bui "hat sich manches gebessert"
Kunstturn-Skandal: Für Aktivensprecherin Bui "hat sich manches gebessert"

Kim Bui sieht kleine Fortschritte auf dem Weg zu einem angemessenen Umgang im Training mit oftmals minderjährigen Spitzenturnerinnen, warnt aber gleichzeitig vor einer Verharmlosung der Situation am Olympiastützpunkt Chemnitz und möglicherweise weiteren Leistungszentren.

"Ich stelle fest, dass sich bereits in den letzten Jahren manches gebessert hat. Das macht mir Hoffnung, denn es zeigt, dass Wandel möglich ist. Dennoch bin ich der Meinung, dass Chemnitz ein Weckruf sein muss. Man muss diese Situation nutzen, um alle Beteiligten zu sensibilisieren", zitiert der Spiegel aus dem achtseitigen Bericht, den die 32-Jährige am Mittwoch dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages vorgetragen hatte.

Seit Ende des vergangenen Jahres ermittelt die Staatsanwaltschaft Chemnitz gegen die derzeit suspendierte Trainerin Gabi Frehse und zwei weitere Personen wegen des Verdachts auf Körperverletzung. Bereits im November hatten die ehemalige Schwebebalken-Weltmeisterin Pauline Schäfer und weitere Athletinnen ihrer früheren Betreuerin Beschimpfungen, überhartes Training und die Verabreichung von Medikamenten ohne ärztliche Absprache vorgeworfen.

Bui, zweimal deutsche Mehrkampf-Meisterin, vertritt seit 2009 die Interessen der deutschen Kunstturnerinnen und Kunstturner. Aus ihrer Sicht müssen bei allem vorsichtigen Optimismus schnell weitere Reformen folgen: "Wenn sich jetzt nichts ändert, wird es eine Ohrfeige für all' diejenigen sein, die mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit gegangen sind."

Der Sportausschuss wird sich am 5. Mai in Berlin erneut mit den Vorfällen in Chemnitz beschäftigen. Für diesen Tag ist eine öffentliche Anhörung mit dem Thema "Physische, psychische oder sexualisierte Gewalt gegen Sportlerinnen und Sportler" angesetzt.