Löws härteste England-Entscheidung

Löws härteste England-Entscheidung
Löws härteste England-Entscheidung

Welche Entschlossenheit Leon Goretzka in sich trägt, hat sich nicht nur bei seinem rettenden 2:2-Treffer gegen die Ungarn gezeigt.

Bereits bei seiner Einwechslung in der 58. Minute demonstrierte er mit seinem Tempo beim Einlaufen auf den Rasen, dass er auf seinen Einsatz brennt.

Erst spät hatte sich Joachim Löw dafür entschieden, Goretzka im dritten Gruppenspiel nicht von Beginn an zu bringen. Der Bayern-Star erfuhr die Entscheidung des Bundestrainers erst am Spieltag.

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Nach Abpfiff begründete Löw diese Entscheidung abermals mit Goretzkas fehlender Spielpraxis. Nachdem der Muskel-Protz aufgrund seines Muskelfaserrisses im linken Oberschenkel knapp 40 Tage ausfiel.

Goretzka jedoch meldete sich schon Tage zuvor einsatzbereit und war gegen Ungarn in Erwartung eines Startelf-Einsatzes. Den Frust über seine Bank-Rolle entlud er dann in Form einer starken Leistung, die Deutschland das Achtelfinale bescherte. Löw sagte hinterher, dass Goretzka "frischen Wind" gebracht habe. (Die Achtelfinalpartien im Überblick).

Nun steht Löws härteste England-Entscheidung an: Goretzka oder Ilkay Gündogan?

Gündogan muss um Platz in der Startelf fürchten

Sofern der Bundestrainer am Dienstagabend in Wembley an seinem Dreierketten-System, gibt es für Goretzka nur Platz im Zentrum. Dort, wo bislang Toni Kroos und Gündogan gesetzt waren.

Da Kroos bei Löw die ultimative Starterlaubnis besitzt und Gündogan in seinen bisherigen drei EM-Auftritten blass blieb, muss der Star von Manchester City um seinen Startelfeinsatz fürchten. Zumal Löw Goretzka nicht in der offensiven Dreierreihe sieht, die von Thomas Müller angeführt wird.

Für Goretzka (34 Länderspiele/14 Tore) spricht seine Wucht, Zweikampfstärke und Torgefährlichkeit. Gündogan (49 Länderspiele/11 Tore) hingegen kennt das englische Spiel aufgrund seiner bärenstarken Saison in der Premier League aus dem Effeff.

Zudem gilt Löw als großer Fan des Technikers und übertrug ihm gegen Tschechien im November vergangenen Jahres und gegen Nordmazedonien im März sogar die Kapitänsbinde.

Löw ist jedenfalls dafür bekannt, an seinen Ideen so lange festzuhalten wie nötig. Allerdings zeigte er bei dieser EM auch, dass er für Überraschungen gut ist. So saß Jamal Musiala gegen Frankreich (0:1) und Portugal (4:2) nur auf der Tribüne, um dann seinen ersten goldenen EM-Moment mit der Vorlage auf Goretzka zu bekommen.

Und Leroy Sané stand am Mittwochabend überraschend in der Startelf, obwohl er bislang noch gar nicht im Turnier angekommen war.

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Goretzka ist wieder komplett fit

Goretzkas Anspruch wird es jedenfalls nicht sein, wieder nur auf der Bank zu sitzen. Nach SPORT1-Informationen plagen ihn keinerlei Nachwehen wegen seines überstandenen Muskelfaserrisses.

Er ist voll belastbar, kann und will gegen die Engländer starten. Vor dem Ungarn-Spiel sagte er bereits, dass er jetzt endlich ins Turnier starten wolle: "Ich bin bis in die Haarspitzen motiviert. Da geht nicht mehr viel."

Für Goretzkas Startelf-Einsatz gegen England sprechen sich dieser Tage nahezu alle Experten aus. Lothar Matthäus, Stefan Effenberg, Markus Babbel sowie Mario Basler. Der SPORT1-Experte sagt im Podcast "Meine Bayern-Woche": "Er scheint wieder 100 Prozent fit zu sein. Goretzka muss jetzt in die Startelf. Er ist ein Spieler, der offensiv wie defensiv sehr viel arbeitet und immer ein Tor machen kann."

Der SPORT1 Podcast "Meine Bayern-Woche" auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App und den gängigen Streaming-Plattformen Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music, Deezer und Podigee

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