Längere Bundesliga-Pause: So reagieren die Klubs

Der Ball in der Bundesliga ruht weiterhin - mindestens bis zum 2. April.

Darauf haben sich die 36 Klubs auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Montag verständigt. "Die Eindämmung des Coronavirus hat Vorrang vor allem", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert.

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Auch die 2. Bundesliga setzt aus.

SPORT1 fasst weitere Reaktionen von Vereinsvertretern nach der DFL-Versammlung zusammen:

Fernando Carro (Vorsitzender der Geschäftsführung von Bayer Leverkusen): "Unter den Vertretern der 36 Profi-Klubs herrscht große Einigkeit über das beschlossene Vorgehen. Wir alle kennen unsere Verantwortung, in erster Linie unser aller Gesundheit gegenüber, aber auch darüber hinaus. Wir als Bayer 04 Leverkusen müssen und werden uns nun weiter vorrangig um die Gesundheit unserer Spieler und Mitarbeiter sowie die notwendige Aufrechterhaltung unseres Geschäftsbetriebs kümmern. Das hat Vorrang. Gleichzeitig werden wir uns bemühen, soweit diese Ausnahmesituation mit ihrem unvorhersehbaren Verlauf es zulässt, gemeinsam mit unseren lokalen Behörden vor Ort und im Einklang mit der DFL Szenarien für die Fortführung des Spielbetriebs zu diskutieren."

Heldt: "War ermutigend, die Solidarität innerhalb der Liga zu spüren"

Horst Heldt (Geschäftsführer Sport 1. FC Köln): "Es war in dieser schwierigen Lage ermutigend, die Solidarität innerhalb der Liga zu spüren. Wir müssen gemeinsame Lösungen finden, auch mit dem DFB und der UEFA. Wie es konkret bei uns mit der Trainingsplanung weitergeht, werden wir in den nächsten Tagen entscheiden. Wichtig ist, weiter dafür zu sorgen, dass möglichst alle gesund bleiben und wir das Infektionsrisiko mindern."

Klaus Filbry (Vorsitzender der Geschäftsführung von Werder Bremen): "Wir befinden uns in einer sehr dynamischen Krisensituation, die es in der jüngeren Geschichte so noch nicht gegeben hat. Uns allen ist klar, dass die Gesundheit der Bevölkerung über allem steht und dass wir alles dafür tun müssen, um diesen Virus einzudämmen. Daher müssen wir diese Krisensituation täglich neu bewerten. Das gilt auch für den Fußball und die weiteren Planungen für mögliche Fortsetzung der nun unterbrochenen Spielzeit. Heute haben die 36 Clubs das Aussetzen des 27. Spieltags beschlossen und eine außerordentliche Mitgliederversammlung Ende März terminiert."

... über mögliche wirtschaftliche Folgen: "Die aktuelle Situation stellt für alle Vereine sehr große wirtschaftliche Herausforderungen dar und wir versuchen alle, diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Alle Klubs haben klar zum Ausdruck gebracht, dass diese Saison zu Ende gespielt werden soll, hierbei sind Spiele ohne Zuschauer mehr als wahrscheinlich. Für weitere Planungen im deutschen Profifußball sind die Entscheidungen, die am Dienstag von der UEFA getroffen werden, relevant, da sich dadurch möglicherweise neue Zeitkorridore für eine mögliche Beendigung der Saison ergeben können."

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Jobst: "Es geht um die Existenz"

Alexander Jobst (Vorstand Marketing und Kommunikation des FC Schalke 04): "Wir alle sind uns in diesen Tagen der gesundheitlichen Bedrohung für das ganze Land bewusst. Absolute Priorität hat die Gesundheit der Bevölkerung! Die Auswirkungen der aktuellen Situation zeigen aber auch, dass es um die Existenz des FC Schalke 04 und der Klubs der ersten und zweiten Bundesliga geht."

... über die Fortsetzung der Saison: "Das Virus in seiner Dynamik bestimmt inzwischen wesentliche Abläufe in unserer Gesellschaft. Dabei ist unsere Aufgabe, auch wenn wir die Entwicklungen der nächsten Zeit nicht einschätzen können, die Bundesligasaison bestmöglich zu Ende zu spielen. Das ist unsere Verantwortung für Schalke 04 und für den gesamten Profifußball."

... über Geisterspiele: "Bei allem Verständnis für den Wunsch der Fußballbegeisterten, Bundesligaspiele im Stadion zu verfolgen: Es muss in allererster Linie unser Bestreben sein, die noch ausstehenden Spiele überhaupt austragen und die Saison zu Ende führen zu können – aller Voraussicht nach ohne Zuschauer. Medien- und Sponsoreneinnahmen sind für den FC Schalke 04 und die Profiklubs existenziell. Das muss allen, die die Bundesliga verfolgen und Fans von Schalke 04 sind, klar sein."

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Markus Rejek (Geschäftsführer Arminia Bielefeld): "Wir stehen komplett und mit voller Überzeugung hinter dem Präsidium der DFL Deutsche Fußball Liga um Geschäftsführer Christian Seifert und den gemeinsam getroffenen Entscheidungen. Wir versichern der DFL auch zukünftig unsere vollste Unterstützung bei allen notwendigen Maßnahmen und Entscheidungen."

Oke Göttlich (Präsident FC St. Pauli): "Wir wollen den eingeschlagenen Weg weitergehen und primär die Gesundheit der Bevölkerung und die Eindämmung des Virus verfolgen – genau das wurde heute von der DFL auch bestätigt. Wir sind keine freiwillige Veranstaltung, sondern ein Geschäftsbetrieb, an den mehrere hundert Mitarbeiter*innen hängen. Deren Wohl und unserer sozialen Verantwortung Ihnen gegenüber wollen wir auch zukünftig gerecht werden, weswegen wir dem Antrag des DFL-Präsidiums zugestimmt haben."

Niels Rossow (Vorstand 1. FC Nürnberg): "Die DFL hat nochmals nachdrücklich den Ernst der Lage unterstrichen. Ich habe in dieser Situation eine beeindruckende Solidarität unter den Vereinen mit ihrer Dachorganisation wahrgenommen. Unsere wirtschaftliche Grundlage ist der Fußball, deshalb ist die Durchführung des Spielbetriebs von größter Bedeutung. Wir arbeiten weiterhin akribisch an der Erhaltung der wirtschaftlichen Substanz des 1. FC Nürnberg. Zeitglich wollen wir mit unseren Maßnahmen vermitteln, dass der Fußball ein substanzieller und aktiver Teil der Gesellschaft ist."