Lahm kritisiert Flick

Philipp Lahm sieht angesichts des drohenden Ausscheidens der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Katar die Führungsspieler in der Pflicht.

Im „Endspiel“ gegen Spanien am Sonntag seien „die Jungs gefordert, die solche oder ähnliche Situationen in ihren Klubs schon zigfach erlebt haben“, sagte Lahm dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM)

Der Weltmeister-Kapitän von 2014 ist optimistisch. „Die Qualität, die individuelle Klasse, um auch dort zu bestehen, haben wir nach wie vor“, betonte er. Die DFB-Auswahl dürfe jetzt aber „nicht den Fehler machen, sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben - das wäre das Schlimmste, was passieren kann“.

Phillip Lahm kritisiert Wechsel von Hansi Flick

Auch Lahm übte Kritik an den Auswechslungen von Bundestrainer Hansi Flick beim 1:2 zum Auftakt gegen Japan: „Dadurch ging die Stabilität, die Sicherheit verloren.“ (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)

Flick hatte in der 67. Minute Ilkay Gündogan und Thomas Müller für Leon Goreztka sowie Jonas Hofmann aus dem Spiel genommen. Dadurch verlor die deutsche Elf ihr Übergewicht im zentralen Mittelfeld.

Außerdem mangle es in der deutschen Defensive an der Abstimmung. Lahm: „Wir sind hier bei einer WM. Wenn ich an Jerome Boateng oder Benedikt Höwedes 2014 denke - die hatten die Gier, jeden Zweikampf zu gewinnen. Genau das habe ich in den entscheidenden Situationen vermisst.“

Kritik am Bundestrainer hatte mit Markus Babbel zuvor ein weiterer Ex-Bayern-Verteidiger geübt. „Der Kritik muss sich Flick stellen, und das macht er auch“, sagte Babbel bei SPORT1. (NEWS: Alles Wichtige zur WM 2022)

Babbel: „Man kann darüber diskutieren, ob es sinnvoll war, Müller und Gündogan, die bis dahin das Spiel kontrolliert hatten, rauszunehmen. Natürlich gibt es für alles eine Erklärung. Müller war sechs Wochen ohne Spiel. Dass du den nicht am Anfang verheizen willst, ist klar. Aber ob du beide gleichzeitig auswechseln musst, ist eine berechtigte Frage.“