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"Enttäuscht": Das sagt Lampard zum Chelsea-Aus

Der FC Chelsea hat sich von Trainer Frank Lampard getrennt.

"Es ist eine sehr schwierige Entscheidung gewesen, die weder Klubeigner (Roman Abramowitsch, Anm.d. Red.) noch die Geschäftsführung leichtfertig getroffen haben", hieß es in der Pressemitteilung der Blues.

"Doch die jüngsten Ergebnisse und Leistungen haben nicht die Erwartungen des Vereins erfüllt, der nun im Tabellenmittelfeld steckt ohne klar ersichtliche Perspektive einer nachhaltigen Verbesserung."

Lampard reagierte in einem Statement am Montagabend "enttäuscht, dass ich nicht die Zeit bekommen habe, den Klub nach vorne zu bringen." Er habe um die Schwere der Aufgabe gewusst und sei "stolz über unsere Entwicklung, darüber, dass Spieler unserer Akademie den Sprung ins Profiteam geschafft haben. Sie sind die Zukunft des Vereins."

Abramowitsch: "Lampard eine wichtige Ikone des FC Chelsea"

Abramowitsch wurde in seinem Schreiben zuvor mit den Worten zitiert, dass die Entscheidung auch deshalb schwer gefallen sei, "weil ich eine hervorragende Beziehung zu Frank und den größten Respekt vor ihm habe".

Lampard sei ein "höchst integrer Mann mit perfekter Arbeitseinstellung". Aber die aktuellen Umstände hätten nun einen Trainerwechsel nahegelegt.

"Im Namen des gesamten Vereins, der Klubführung und auch persönlich möchte ich Frank für seine Arbeit als Cheftrainer danken und ihm viel Erfolg in der Zukunft wünschen", äußerte Abramowitsch weiter. "Er ist eine wichtige Ikone des FC Chelsea und daran ändert sich nichts. Er wird an der Stamford Bridge immer herzlich willkommen sein."

Tuchel Favorit auf die Lampard-Nachfolge

Großer Favorit auf die Nachfolge ist laut Sky und The Athletic der deutsche Coach Thomas Tuchel. Dieser musste Heiligabend bei Paris Saint-Germain gehen. Weil sein Vertrag aufgelöst wurde, wäre er sofort und ablösefrei verfügbar.

Nach Informationen der Sport Bild ist Tuchel bereits in London und soll nach dem Montagstraining offiziell vorgestellt werden. Dem widersprach The Athletic. Dem Portal zufolge unterzieht sich Tuchel noch in Deutschland einem Coronatest. Die Vollzugsmeldung sei daher eher für den Dienstag zu erwarten.

The Athletic hatte zudem berichtet, Ralf Rangnick habe ein Angebot des FC Chelsea abgelehnt, als Interimstrainer zu fungieren.

Lampard bringt Werner und Havertz nicht in die Spur

Lampard stand in den letzten Wochen immer mehr in der Kritik und rutschte mit den Blues in der Premier League bis auf den neunten Tabellenplatz ab. In seinem vermeintlich letzten Spiel feierte er einen Sieg im FA Cup. Der Einzug ins Achtelfinale im Duell mit dem Zweitligisten Luton Town rettete seinen Job aber offenbar nicht mehr.

Chelsea war mit großen Ambitionen in die Saison gestartet. Ziel war, die Lücke zu den Topklubs wie dem FC Liverpool wieder zu schließen. Dafür hatte Eigner Abramowitsch im Sommer viel Geld in die Hand genommen und unter anderem die Transfers der deutschen Nationalspieler Timo Werner (für gut 50 Millionen Euro) und Kai Havertz (80 Millionen) finanziert. Insgesamt wurden allein im Sommer 247 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben.

Doch gerade das Duo Werner/Havertz funktionierte im bisherigen Saisonverlauf fast nie. Lampard wurde immer wieder vorgeworfen, dass er für beide nicht die optimale Position in seinem System finde. Auch um die teuren Stars aus der Bundesliga in Topform zu bringen, war zuletzt immer wieder über einen deutschsprachigen Lampard-Nachfolger spekuliert worden.

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Gehandelt wurde dabei auch Julian Nagelsmann, der aber bei RB Leipzig noch unter Vertrag steht. Auch der Name des Italieners Massimiliano Allegri kursierte zwischenzeitlich.